Jürgen Oswald (l.) und der Ortsvereinsvorsitzende Eberhard Keller Foto: Leonie Schüler

Jürgen Oswald sprach beim SPD-Neujahrsempfang über die baden-württembergische Ökonomie.

Weilimdorf - Als „kleines Jubiläum“ bezeichnete Eberhard Keller, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Weilimdorf, den Neujahrsempfang seiner Partei am Montagabend. Zum 20. Mal hatten die Parteimitglieder ins Bezirksamt eingeladen, um auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken und auf das kommende Jahr einen Ausblick zu geben. Der Weilimdorfer Vorsitzende dankte dem Gemeinderat, der in seinen Haushaltsberatungen auch Weilimdorfer Projekten Unterstützung zugesichert hat wie etwa die Innensanierung des Jugendhauses und einen neuen Kunstrasenplatz für den TSV Weilimdorf. Keller erinnerte aber auch an Projekte, die ins Stocken geraten sind, zum Beispiel der Ausbau der Kindertagesstätten oder die Sanierung von Altem Rathaus und Altem Schulhaus.

Als Gastredner sprach Jürgen Oswald, der Geschäftsführer von Baden-Württemberg International (bw-i). Die Gesellschaft für internationale wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit ist eine Einrichtung des Landes und steht in- und ausländischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen bei Fragen rund um das Thema Internationalisierung zur Seite. Ferner hat bw-i das Ziel, baden-württembergische Unternehmen auf ausländischen Märkten zu etablieren und den regionalen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort auf der ganzen Welt gut zu positionieren.

Starke Innovationskraft im Land

Jürgen Oswald ging in seinem Vortrag auf die Frage ein, welche Herausforderungen die baden-württembergische Wirtschaft 2014 erwartet und welche Chancen gesehen werden. Er betonte, dass das südwestdeutsche Bundesland und insbesondere die Region Stuttgart im internationalen Vergleich gut dastehen würden, sowohl was die Arbeitslosenquote als auch was die Ausgaben für Forschung betreffe. „Baden-Württemberg ist die Innovationsregion Nummer eins in Europa“, sagte Oswald. 2013 sei es das attraktivste Investitionsland in Deutschland gewesen. „Aber es wäre gefährlich, wenn wir uns darauf ausruhen würden.“ Die Innovationsdynamik sei in anderen Regionen besser. Der Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte werde immer stärker. „Die anderen holen auf, das müssen wir akzeptieren.“

Oswald ging auch auf den Export ein. Die Quote sei 2013 im verarbeitenden Gewerbe stagniert. „Ich denke aber, dass Anlass besteht, positiv in die Zukunft zu blicken“, betonte er. Experten würden davon ausgehen, dass die Stagnation 2014 überwunden werden könne. Als Exportempfänger sei nach wie vor Europa besonders wichtig. Mehr als die Hälfte aller deutschen Exporte ginge an EU-Länder. An zweiter Position stünden seit 2008 nicht mehr die USA, sondern asiatische Länder. „Diesen Trend müssen wir erkennen und neue Märkte entwickeln.“ Unternehmen seien jedoch immer mehr gezwungen, direkt im Ausland zu produzieren statt zu exportieren. Problematisch sei, wenn Unternehmen auch die Forschung dorthin verlegen würden. „Es ist gefährlich, wenn auch das Know-how ins Ausland verlagert wird.“