Leserin Gerda Hantschel berichtet von Ihrer Verwandtschaft in Schlierbach

Leserin Gerda Hantschel ist gebürtige Schwäbin aus Kirchheim. Sie schreibt: "Wir hatten Verwandtschaft in Schlierbach und dort auch eine Zeit lang gewohnt. Es ging da noch ein wenig schwäbischer zu" - wie diese Geschichten zeigen: "Meine Base (Tochter der Tante) war gut beleibt und ging sehr gerne zu allen Festen. Nach gutem, reichlichem Essen wurde sie oft gefragt, ob sie denn noch ein Stück Kuchen oder Torte haben möchte. Ihre Antwort - ,Dees strackt wohl oba druff' - amüsiert uns bis heute.

Sie selbst hatte auch einen Vetter, der beim Dreschtag - wie alle Helfer - schon zum Frühstück im Haus erschien. Auf die Frage, ob er in seinen Kaffee denn keine Milch wolle, gab er zur Antwort: ,Bei euch kaa i jo a Milch nemma, drhoim müsa mr se aaliefera.' Dieser Mann hat im Alter auch auf zwei Stühlen geschlafen, weil er sein Bett schona wollte. Ehrlich wahr! Do kaa mr spaara lerna . . ."

Leser Marlies Fessler merkt zu unserem Schwäbisch-Beitrag vom Dienstag an ("Schweinebraten statt Truthahn"): "Auch wir erhielten ein Lebensmittelpaket aus Amerika - von einem ausgewanderten Freund meines Großvaters. Es enthielt eine große blaue Büchse, auf der ,Crisco' stand. Sie enthielt Kokosfett, das uns damals noch völlig unbekannt war. Da es aber fast wie Schmalz aussah und Butter nicht zu bekommen war, aßen wir es als Brotaufstrich und streuten wie beim Schmalzbrot Salz darüber."

Eine Anmerkung hat Frau Fessler auch zum Begriff "dabba": "Topflappen wurden in Enzberg noch bis in die sechziger Jahre hinein ,Herddapper' genannt."

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Christel Gerwig. Sie schreibt: "Einen netten Spruch habe ich für Sie zur Veröffentlichung bereit, da meine Mutter einige alte Gedichte aufgeschrieben hat. Ich denke, dass die Reime nicht unbedingt in Büchern stehen. Zum Beispiel dieser: ,Äll Johr om d' Feiertäg rom dreht d' Käthr s' Hemmed rom - s' isch wega d'r Reinlichkeit, hot se g'sait."'

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