US-Präsidemt Barack Obama hat Mitt Romney in der dritten Präsidentschaftsdebatte fast so alt aussehen lassen, wie er selber in der ersten Debatte rüberkam.  

US-Präsidemt Barack Obama hat Mitt Romney in der dritten Präsidentschaftsdebatte fast so alt aussehen lassen, wie er selber in der ersten Debatte rüberkam. Ein ums andere Mal erklärte Romney, dass er mit der Politik des Präsidenten übereinstimme.

Soviel Lob wollte Obama nicht auf sich sitzen lassen. Stattdessen erinnerte er an die extremen Positionen, die der republikanische Präsidentschaftskandidat über die vergangenen Jahre vertreten hatte.

“Immer wenn Sie eine Meinung angeboten haben, lagen sie daneben,” schulmeisterte Obama seinen Herausforderer, der ihm in der Außenpolitik nichts entgegenzusetzen hatte. Romney habe von seiner Unterstützung für den Irak-Krieg bis zu seiner früheren Ablehnung Rückzugs aus Afghanistan immer auf der falschen Seite der Geschichte gestanden.

“Sie haben gesagt, dass wir nicht Himmel und Erde bewegen sollen, einen einzigen Mann zu finden. Sie haben gesagt, sie hätten Pakistan um Erlaubnis gefragt”, hielt Obama dem Republikaner vor. “Es hat sich gelohnt HImmel und Erde zu bewegen (um bin-Laden zu finden)”.

Für herzhafte Lacher sorgte der Präsident als Romney ihm vorhielt, die Navy mit weniger Schiffen auszurüsten als 1917. Obama konterte clever. “Wir haben auch weniger Pferde”.

Während Romney viel über “Stärke” sprach, sagte er nicht, was dies eigentlich bedeutet. Zumal er sich nach Kräften darum bemühte, nicht als Kriegstreiber rüber zu kommen, der Frauen am Wahltag abschreckt. Seine neokonservativen Berater dürfte nicht erfreut haben, als er einen Krieg gegen Iran so sehr als ausschloss wie Obama. Was genau ist dann der Unterschied zwischen Obamas Positionen und Romney? Rhetorik.

Weder die Analysten noch die Amerikaner kaufen Romney ab, wie er sich öffentlich aufplustert. In einer Instant-Umfrage von CBS deklassierte Obama seinen Herausforderer in der dritten Debatte mit 53 zu 23 Prozent. Bei CNN fiel das Ergebnis knapper aus, weil insgesamt mehr Republikaner befragt wurden. Selbst hier ging Obama mit 48 zu 40 Prozent als Sieger aus der Debatte hervor.

Romney fiel beim “Commander-in-Chief”-Test dank seiner schwankenden Positionen durch. Wenn der letzte Eindruck der ist, der hängen bleibt, sollte dieser Auftritt an der Lynn-Universität in Boca-Raton Obama geholfen haben. Die Umfragen dürften sich in den kommenden Tagen zu seinen Gunsten stabilisieren.

Enttäuschend für Good Old Europe: Nicht eine einzige Frage beschäftigte sich mit den Nöten der EU oder der Rolle der traditionellen Verbündeten.