Eben noch war Chris Christie der beste Verbündete Mitt Romneys. Jetzt will der populäre Gouverneur von New Jersey nicht viel von Romney wissen.

Eben noch war Chris Christie der beste Verbündete Mitt Romneys. Er tourte für ihn durch Ohio und andere Wechsel-Wählerstaaten, um Geld und Stimmen für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten zu mobilisieren. Jetzt will der populäre Gouverneur von New Jersey nicht viel von Romney wissen. Stattdessen wirft er sich Barack Obama um den Hals. Drei Tage hintereinander tauchte er auf den Nachrichten-Kanälen auf, um den Präsident in höchsten Tönen für sein Hurrikan “Sandy”-Krisenmanagement zu loben.

“Der Präsident war herausragend”, jubelte Christie am Dienstagmorgen auf der Today-Show über den nächtlichen Einsatz des Commanders-in-Chief. Auf “Morning Joe”CNN lobte er die tolle Koordination mit der Bundesregierung und Obama persönlich. CNN vertraute der schwergewichtige Gouverneur schließlich an, der Präsident habe ihm seine direkte Telefonnummer gegeben und gesagt, er könne sich jederzeit melden. “Und er meinte das so – absolut.” Er habe nicht einen Moment über die Wahlen gesprochen, sondern getan, was richtig sei für die Betroffenen.

Christie hatte bereits am Sonntag und Montag Gutes über Obama im Fernsehen zu sagen gehabt. Team Romney kratzt sich in der Bostoner Hauptzentrale den Kopf, was in den Verbündeten gefahren ist. Einen Tag – okay, zwei Tage – vielleicht noch, aber drei Tage – wirklich, muss das sein? Und dann auch noch am Mittwoch eine Tour durch die Katastrophengebiete mit Präsidenten.

Den Vogel schoss Christie dann in einem Interview mit dem republikanischen Haus- und Hofsender FOX ab, der sich erkundigte, ob Mitt Romney denn auch willkommen sei, mit ihm durch New Jersey zu reisen? “Ich habe weder eine Idee noch bin ich das kleinste bisschen darüber besorgt oder daran interessiert”, entgegnet Christie in der ihm eigenen Direktheit. “Ich habe hier in New Jersey einen Job zu erledigen, der viel wichtiger als Präsidentschafts-Politk”.