Zum Abschluss des Projektes „Soziale Stadt Giebel“ haben sie zum letzten Mal dem Bezirksbeirat berichtet: Stadtteilmanager Philip Klein sowie Martina de la Rosa vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung Foto: Georg Linsenmann

Zum Abschluss des Projektes Soziale Stadt Giebel haben Stadtteilmanager Philip Klein und Martina de la Rosa vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung im Bezirksbeirat über ihre Arbeit berichtet. Die Politiker waren voll des Lobes.

Weilimdorf - Pathos ist der ruhigen Art des Stadtteilmanagers Philip Klein eher fremd. Für seinen letzten Auftritt im Bezirksbeirat kündigte er nun aber „eine kleine Überraschung“ an. Im Pflichtteil skizzierte er kurz die Projekte und Aktionen der vergangenen zwei Jahre und zeigte sich „stolz und froh“ zur Fertigstellung des Grünzuges Nord. Nicht minder über die Umgestaltung des Stadtteilzentrums oder der Jugendecke am Ernst-Reuter-Platz, nebst sozial Geprägtem wie Bürger-Picknick, Weihnachtsmarkt, Weinumtrunk und Apfelfest. Im Grunde hätte das alles auch gut zur „Überraschung“ gepasst: einem siebenminütigen Film, in dem ein Jahrzehnt Soziale Stadt wie im Flug vorbeischnurrte und so kompakt deutlich machte, wie viel da auf die Beine gestellt wurde – und wie viele Menschen da aktiv waren und zusammengekommen sind: Bis zur finalen Schunkelrunde mit der Bezirksvorsteherin im Dirndl, was größte Heiterkeit erzeugte.

Gremium war hin und weg

Das Gremium war danach nicht nur wegen des launigen Filmchens hin und weg, sondern resümierte auch mit guten Gründen das Projekt insgesamt: „Gratulation, Sie haben viel erreicht“, stellte Annekathrin Essig (Bündnis 90/Die Grünen) als Erste fest. Mit dem Projekt sei es „wirklich gelungen, Räume der Begegnung zu schaffen“. Der Ernst-Reuter-Platz werde tatsächlich genutzt, und hinsichtlich des Kinder- und Jugendhauses samt Kindergarten meinte Essig: „Wer weiß, ob das ohne Soziale Stadt so gekommen wäre. Durch das Programm wurden viele Gelder freigemacht.“ Besonders betonte sie, dass es gelungen sei, „unglaublich viele Bürger zu aktivieren“. Die Erfahrung in Giebel nahm Essig auch als Fingerzeig für Hausen: „Die Lehre ist, dass eine halbe Stelle nicht reicht, sondern dass man da richtig rangehen muss.“

Einen „Glücksfall für Giebel“ nannte Michael Schrade (Freie Wähler), was durch die Soziale Stadt bewirkt wurde. Bleibend seien die investiven Maßnahmen an Gebäuden und Plätzen: „Ich hoffe aber auch, dass bleibt, was durch die Aktionen im Gemeinwesen bewegt wurde.“ Michael Lateier (Bündnis 90/Die Grünen) meinte: „Sie haben dem Stadtteil gut getan. Man merkt einfach den Unterschied im Gemeinwesen.“

Und eine Überraschung oben drauf

Nebenbei hatte Martina de la Rosa, die das Projekt vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung die vollen zehn Jahre betreut hatte, noch ein Schmankerl zu bieten. Auf Nachfrage bestätigte sie, dass es als „Ergänzung zum Grünzug Nord einen kleineren Grünzug Süd“ geben werde. Nach Maßgabe dessen, was ursprünglich beim Masterplan „Grünflächengestaltung“ festgelegt wurde, durch verzögerte Abrissarbeiten der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft aber noch nicht realisiert werden konnte: „Das wird in abgespeckter Version noch über die Soziale Stadt finanziert“, versicherte de la Rosa. Unter anderem soll ein vorhandener Trampelpfad legalisiert und mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet werden.

Das Schlusswort oblag dann der Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. Sie betonte, dass Giebel sich im Zuge der Sozialen Stadt „auf sich selbst besonnen“ habe und dabei „das Potenzial erkannt hat, das im Giebel steckt“. Als „allerwichtigsten Punkt“ hob Zich „die Zusammenführung der Menschen hervor, die über das Projekt hinaus wirkt“. Selbstredend kam sie dabei auf den im Zuge des Projektes gegründeten Bürgerverein Giebel und Bergheim zu sprechen und schloss: „Ich möchte dazu ermuntern, in diesem Kontext fortzufahren, damit wir eine Verstetigung erreichen, die hoffentlich sehr lange trägt.“