Der Ausgang der Niedersachsen-Wahl hat aus Sicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) keine Auswirkungen auf die Verhandlungen über ein Jamaika-Bündnis im Bund. Foto: dpa-Zentralbild

Wird es was mit Jamaika im Bund? Ministerpräsident Kretschmann möchte besonders gründliche Vorgespräche, damit am Ende nichts schief geht. Etliche weitere Südwest-Politiker mischen bei der Sondierung mit.

Stuttgart - Der Ausgang der Niedersachsen-Wahl hat aus Sicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) keine Auswirkungen auf die Verhandlungen über ein Jamaika-Bündnis im Bund. „Die, die verlieren, werden nervöser. Aber ich glaube, das hält sich in Grenzen“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart kurz vor dem Start der Sondierungsgespräche zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen.

In Niedersachsen hatte die CDU deutliche Verluste hinnehmen müssen, die rot-grüne Regierung wurde abgewählt. „Ich sehe nicht, dass das eine relevante Auswirkung hat.“ Kretschmann ist Mitglied der Sondierungsgruppe. Er rechnet mit einer längeren Sondierung als üblich, da die Auffassungen der möglichen Partner teils sehr weit auseinander lägen. Man wolle besonders gründlich sondieren, um die Gefahr eines Scheiterns der Koalitionsverhandlungen gering zu halten.

Im kleinen Kreis verhandeln Grüne und FDP am Donnerstag

Auch für andere Politiker aus dem Südwesten beginnt in dieser Woche das Ringen um eine Jamaika-Koalition im Bund: Die Südwest-CDU entsendet CDU-Bundesvize und Innenminister Thomas Strobl, den Unions-Fraktionschef Volker Kauder (Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen) sowie den Europapolitiker und Vize-Landeschef Daniel Caspary (Wahlkreis Karlsruhe).

Die Südwest-FDP schickt Landeschef Michael Theurer am Mittwoch zu Gesprächen mit der Union nach Berlin. Dabei wird er als Fachmann für Wirtschaft, Arbeit und Mittelstand zum vierköpfigen Kernteam von Parteichef Christian Lindner, FDP-Vize Wolfgang Kubicki, Generalsekretärin Nicola Beer und dem Parlamentarischen Geschäftsführer Marco Buschmann stoßen.

Im kleinen Kreis verhandeln Grüne und FDP am Donnerstag. Aus Baden-Württemberg ist Grünen-Bundeschef Cem Özdemir dabei. Für die grünen Abgesandten Ministerpräsident Kretschmann und die Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger (Wahlkreis Ravensburg) geht es am Freitag los. Dann werden sie in einer Gruppe von 14 Grünen auf die beiden anderen Sondierungsgruppen treffen.