Der Schlosshof war das Zentrum des Sommerfestes. Foto: Claudia Barner

38 Seiten hat das Programmheft umfasst. An der Universität Hohenheim war am zurückliegenden Wochenende einiges los. Freitags war Dies academicus für Uni-Angehörige, am Samstag war Tag der offenen Tür für jedermann.

Hohenheim - Wenn die Universität Hohenheim zum Tag der offenen Tür einlädt, dann klingt das reichlich untertrieben. Das Schloss im Grünen mit seinen Nebengebäuden und den angegliederten Instituten bietet Zimmerfluchten, Hörsäle, Labore, eine Mensa, einen Kuhstall und vieles mehr. Türen gibt es also etliche, und wer sich gezielt informieren wollte, war gut beraten, am Wochenende dem Wegweiser im 38 Seiten starken Programmheft zu folgen oder sich die entsprechende App zur Orientierung auf sein Handy zu laden.

Wer dennoch den Überblick verlor, landete am Info-Stand von Astrid Untermann. Sie hatte im Team des Hochschulmarketings das zweitägige Sommerfest mit dem akademischen Festakt für Universitätsangehörige am Freitag und dem Info-Angebot für die Allgemeinheit am Samstag vorbereitet. „Wir rechnen in diesem Jahr mit rund 4000 Gästen“, bilanzierte sie am Samstagnachmittag. Das war etwas weniger als sonst und den hochsommerlichen Temperaturen geschuldet. „Es ist einfach zu heiß“, sagte die Uni-Mitarbeiterin.

Mehr als Vorlesungen und Prüfungen

Gäste, die der Hitze trotzten, erlebten ein fröhliches, unterhaltsames und informatives Fest. Die Studienstätte zeigte sich von ihrer besten Seite. Das Zentrum war der Schlosshof. Dort präsentierten sich die Studierenden am Freitag auf einem internationalen Jahrmarkt und zeigten, dass das Leben auf dem Campus nicht nur aus Vorlesungen und Prüfungen besteht.

Der Debattierclub der Hochschule gab beim Dosenwerfen Tipps für treffsicheres Argumentieren. Die Segler-Gemeinschaft stimmte auf den nächsten Wochenendkurs am Bodensee ein. Und Franziska Stöhr und Karin Bezler von der gemeinnützigen studentischen Gruppe „Fresh“ hatten den Holzofen hinter der Bibliothek angeworfen und warben beim Verkauf von selbst gebackenem Brot für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Kultur des Essens.

Am Samstag waren die Wege dann etwas weiter. Auch abgelegene Institute und Einrichtungen wie die Außenstelle des Deutschen Landwirtschaftsmuseums oder die Versuchsfelder des Heidfeldhofs waren erstmals in das 130 Angebote umfassende Info- und Erlebnisprogramm aufgenommen worden. „Wir haben deshalb einen Shuttle-Bus organisiert, der halbstündig verkehrt“, berichtete Astrid Untermann.

Auf der Suche nach dem richtigen Studiengang

An die Forscher von morgen war ebenfalls gedacht: Beim Kinder-Campus, auf der englischsprachigen Spielstraße, beim Experimentieren im Mitmach-Labor „fehlingmobil“ oder beim Mikroskopieren in der Bienenkunde wurde die Entdecker-Laune der jüngsten Besucher geweckt.

Junge Leute, die auf der Suche nach dem richtigen Studiengang waren, konnten an den Info-Ständen im Schloss fündig werden. Besonders groß war das Interesse am neuen Forschungs-Schwerpunkt der Universität, dem fakultätsübergreifenden Studiengang Bioökonomie. „Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden“, bilanzierte der stellvertretende Leiter des Bioökonomie-Zentrums Klaus Hadwiger, der bei einer kleinen Ausstellung Einblick in das Zukunftsthema gab. Doch auch an anderer Stelle hat die Universität nachjustiert. „Im Bereich Wirtschaft und Soziales gibt es ebenfalls neue Angebote“, berichtete Astrid Untermann. Für jene, die dabei sein wollen, wird sich deshalb auch nach dem Sommerfest auf dem Campus in Hohenheim die eine oder andere Tür weit öffnen.