Marc Hugger, Marie Fritsche und Judith Rothacker (von links) machen auf fast allen Kanälen Werbung für das Kulturfestival in ihrer Heimatstadt. Foto: factum/Granville

Die ehrenamtliche Kommunikationsgruppe wirbt in sozialen Netzwerken und mit innovativen Merchandisingprodukten für das einmonatige Kulturfestival im Sommer.

Sindelfingen - Rasante Schnitte, kurze Filmsequenzen, mit Musik unterlegt – so kommt der Trailer daher, der Lust auf die zweite Biennale im Sommer machen soll.

Gewöhnungsbedürftig ist das kurze Video für alle über 40-Jährigen ob seiner schnell aufeinanderfolgenden Bilder. Die Jüngeren, die sich täglich im Online-Kanal Youtube bewegen, dürften dagegen Gefallen an der Reizflut finden.

Zu dieser Gruppe zählen sich auch die Mitglieder des neu gegründeten Vereins Biennale Co. 13 Mitglieder hat er, bis auf zwei sind alle zwischen 14 und 25 Jahre alt. Sie haben den Biennale-Appetizer gedreht. Und er ist nur der Anfang einer umfassenden Werbekampagne für das große Sindelfinger Kulturevent in diesem Sommer.

Posts auf Facebook, Fotos für Instagram

Der Verein Biennale Co. soll die Veranstaltungsreihe vor allem unter dem jüngeren Publikum bekannt machen. Dabei bedienen sich die Werber überwiegend der sozialen Netzwerke. Es gibt einen eigenen Facebook-Account für die Biennale, der regelmäßig gefüttert wird, sowie einen Auftritt im Bilderportal Instagram, wo Fotos zur Biennale im Netz verbreitet werden sollen. Bereits bei der ersten Biennale vor zwei Jahren gab es ein Dutzend Jugendliche, die das Event im Netz verbreiteten. Die Gruppe hatte damit Erfolg. „Vor allem bei den Open-Air-Theaterveranstaltungen an der Martinskirche saßen viele junge Leute im Publikum“, sagt Marc Hugger, der schon vor zwei Jahren mit dabei war. „Doch unsere Gruppe hatte damals noch keine richtigen Strukturen.“ Das haben sie geändert. „Die Organisation in einem Verein soll die Arbeit professioneller machen“, so Hugger.

Der 22-Jährige ist der Vereinsvorsitzende. Als Medienkaufmann, der als Online-Redakteur bei einem Apothekerverlag arbeitet, bringt er das notwendige Know-how mit. Er zeichnet verantwortlich für die Produktion der Videos und Fotos. Die 16 Jahre alte Marie Fritsche und die ein Jahr ältere Judith Rothacker, beide Schülerinnen, sind in der Textgruppe. „Wir haben einen Blog, in dem wir regelmäßig über die Vorbereitungen zur Biennale berichten. Wir stellen darin die Events und beteiligten Gruppen vor. Später posten wir auch über die Veranstaltungen“, sagt Marie Fritsche.

Alle arbeiten ehrenamtlich

Das ehrenamtliche Team arbeitet eng mit der Stadtverwaltung zusammen. Diese hat ihm einen Etat von rund 8000 Euro sowie ein Büro zur Verfügung gestellt. „Wir haben einen detaillierten Kommunikationsplan für die Biennale ausgearbeitet, den der Kulturamtschef so abgenommen hat.“ Der zwölfwöchige Plan beginnt Mitte März und sieht über jede Gruppe der Biennale mindestens einen Blog vor, sowie Fotos und Videos. Den direkten Draht zu den Kulturschaffenden hat die Kommunikationsgruppe durch Ingo Sika. Er ist einer der wenigen Älteren im Team und als Schauspieler in fast jeden Event der Biennale involviert.

Doch damit nicht genug. Das Team plant weitere Werbemaßnahmen. „Es wird auf jeden Fall wieder ein Biennale-Eis geben“, verrät Hugger. Auch über andere kulinarische Anknüpfungspunkte verhandelt die Food-Gruppe der Biennale Co. momentan mit den Gastronomen der Stadt. Außerdem soll das Festival mit Merchandisingprodukten werben. Neben den üblichen Kugelschreibern gibt es auch innovative Produkte. Das erste haben die PR-Leute bereits herausgebracht: eine Powerbank – ein Akku für Mobiltelefone, dessen Oberfläche eine Stadtansicht von Sindelfingen schmückt. Noch werden die Akkus verschenkt. Doch man denke auch über einen Verkauf der begehrten Produkte nach, sagt Hugger.

Die Ideen gehen den jungen Machern nicht aus. Und was machen sie im kommenden biennalefreien Jahr? „Dann kümmern wir uns um die Vermarktung anderer Kulturevents“, sagt Hugger. Außerdem: „Nach der Biennale ist vor der Biennale.“