Auf der Uhlandshöhe hat Hans-Jürgen Dieterich von der AWS am Freitag viel zu tun Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Am Jahreswechsel von 2014 zu 2015 scheint in Stuttgart eher etwas mehr geböllert und gefeuert worden zu sein als im Vorjahr. Etwa 17 bis 18 Tonnen Müll müssen wohl weggeräumt werden – Überbleibsel von Knallern und Feuerwerksraketen. Mit etwa 15 Tonnen hatte die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) gerechnet.

Stuttgart - Bei diesem Jahreswechsel haben die Stuttgarter mindestens so sehr geböllert und gefeuert wie im Jahr zuvor – wahrscheinlich sogar noch etwas mehr. Mit 78 bis 80 Kubikmeter Müll hatte man beim städtischen Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) gerechnet. Tatsächlich könnte es sich auch um 86 bis 90 Kubikmeter handeln, sagte Wolfgang Rieche, der Vize in der AWS-Abteilung Straßenreinigung, Winterdienst und öffentliche Toilettenanlagen, unserer Zeitung. 86 bis 90 Kubikmeter entsprechen rund 17 bis 18 Tonnen Abfall.

Der Rest vom Fest ist am Freitagmittag, rund 36 Stunden nach dem Jahreswechsel, an vielen Stellen und Stadtvierteln in Stuttgart schon ziemlich gut bereinigt gewesen. Daran könnte es auch liegen, wenn mancher die Böllerei als etwas verhaltener beurteilte als in den Vorjahren. „Wir werfen alles an die Front, was geht“, sagte Rieche. Das sind 55 Mitarbeiter – und damit fünf mehr als üblich. Ein Plus von zehn Prozent. Das liegt daran, dass die Urlaubsanträge diesmal nicht so zahlreich gewesen waren. Das spielten Rieche und seine Chefin sofort aus, um den Kampf gegen den Müllberg zu verstärken.

Das Ergebnis ist zu besichtigen. Auch Rieche ist zufrieden damit: Noch im Lauf des Neujahrstags habe man auf den Straßen und Kreuzungen die Verkehrssicherheit wieder hergestellt. Am Freitag arbeiteten sich Rieches Mitarbeiter von der Planie zur Königstraße vor und auf der Einkaufsmeile dann in beiden Richtungen weiter.

Außerdem griffen sie bei der Sternwarte auf der Uhlandshöhe sowie beim Bismarckturm und auf dem Killesberg im Stuttgarter Norden an – allesamt Stuttgarter Aussichtslagen, wo die Menschen gern das Feuerwerk über dem Talkessel verfolgen und selbst ihr Pulver verfeuern. Es werde aber schon noch bis Freitag kommender Woche dauern, ehe der Müll überall beseitigt sei, sagte Rieche. Vielleicht bis zum folgenden Wochenende.

Die Hoffnung ist, dass die Straßen, Plätze und Gehwege bald trockener sind. Das Tauen des Schnees und das Nachlassen der Reifglätte hatte an Neujahr und am Freitag die Arbeit noch erschwert. Die abgebrannten Böllerbatterien, mitunter so groß wie Sprudelkisten, sind zwar immer zu greifen. Doch die Papierreste von Feuerwerksraketen und Knallfröschen kleben dann auf der Straße.

Es hätte noch schlimmer kommen können. Das für Stuttgart angekündigte Blitzeis erwies sich zum Glück als weniger gravierend denn befürchtet. Der Räumdienst hatte außerdem beizeiten mit Salz gegen die Eisbildung vorgebeugt. „Wir haben die Lage im Griff“, sagte Rieche am Freitagmittag. Bei sinkenden Temperaturen am Abend musste man zwar wieder auf der Hut sein, doch bis dahin galt die Aufmerksamkeit bei der AWS fast ganz dem Abfall vom Silvesterabend.

In allen Reinigungsbezirken in Stuttgart wurde gearbeitet. Auch am Wochenende geht das im Stadtzentrum weiter. Dort kämpft man ohnehin jedes Wochenende gegen Unrat, der unter dem Jahr eben von anderen Partys oder von Passanten stammt. In den Außenbezirken werden an diesem Sonntag nur Papierkörbe geleert, doch am Montag rücken auch hier wieder die abgebrannten Böller und Feuerwerksraketen ins Visier.