Die Sillenbucher CDU vergibt die Dieter-Wahl-Preise an engagierte Bürger im Stadtbezirk. Vor der Verleihung der Auszeichnungen diskutieren Landtagskandidatinnen der Partei über Frauen in der Politik.
Sillenbuch - Im englischen Sprachgebrauch würde es Win-win-Situation heißen. Die CDU wirbt für das Ehrenamt im Bezirk und auch ein bisschen für sich. Bei der „Jahresbegegnung“ der Partei im Gemeindesaal der katholischen Kirchengemeinde Sankt Michael werden die Dieter-Wahl-Preise für engagierte Bürger vergeben.
Im Vorfeld gehört das Podium Landtagskandidatinnen der CDU für die Wahl im kommenden Frühjahr. Die Sillenbucherin Stefanie Schorn tritt für den Filderwahlkreis Stuttgart II an. Katrin Schütz will das Mandat im Karlsruher Westen erobern, und Donate Kluxen-Pyta kämpft in Stuttgart-Mitte um einen Platz im Landtag.
Die drei Politikerinnen diskutieren mit dem ZDF-Journalisten Rudolf Rauschenberger darüber, wie sich Frauen in der Politik durchsetzen können. Die ist auch ein Jahrzehnt nach der Wahl von Angela Merkel immer noch eher eine Männerdomäne. Die Fragen, die erörtert werden, sind naheliegend. Machen Frauen anders Politik als Männer? Wie können sie sich durchsetzen gegenüber ihren männlichen Kollegen? Für die Landtagskandidatinnen ist eine solche Debatte eine Chance, sich dem Publikum als gute Wahl zu präsentieren. Die CDU kann sich als Partei zeigen, die es ernst meint mit der Gleichberechtigung.
Preise an engagierte Bürger
Im zweiten Teil der Veranstaltung gehört die Bühne dann den ehrenamtlich engagierten Bürgern. Die Sillenbucher Gruppen Suppenköche und Kranz Toll sowie Hansjörg Biegert als Einzelperson erhalten die Urkunde für den nach dem 2012 verstorbenen CDU-Gemeinderat benannten Preis. Biegert wird bei der Preisverleihung für sein Engagement für Kinder und Jugendliche im Bezirk und weit darüber hinaus gelobt. In Vereinen unterstützte er Kinder in von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl verstrahlten Gebieten oder auch Jugendliche im südostasiatischen Armenhaus Myanmar.
In Sillenbuch setzte er sich für die Mobile Jugendarbeit ein. Zunächst übernahm er die Verwaltung der Finanzen, dann wurde er Vorsitzender des Fördervereins. In dieser Funktion ist er dafür zuständig, Spenden einzutreiben, auf die die Mobile Jugendarbeit im Bezirk angewiesen ist. In der Laudatio heißt es zu Hansjörg Biegert: „Seit vielen Jahren engagiert er sich hier vor Ort für den Förderverein, treibt Spendengelder ein und hält Mitglieder und Spender bei Laune.“
Suppe für den guten Zweck
Die 20 Suppenköche wurden für ihre Idee gewürdigt, auf dem Martinimarkt Kartoffelsuppe zu verkaufen. Seit 17 Jahren sorgt die Initiative damit nicht nur für warme Mägen bei kühlem Herbstwetter. Der Erlös kommt stets einem guten Zweck zugute. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Verkauf der Suppe 2700 Euro. Die Suppenköche verteilten diese Summe auf die Mobile Jugendarbeit, die Wilde 13, den Arbeitskreis Flüchtlinge und andere Aktivitäten im Bezirk. Insgesamt hat die Gruppe schon eine fünfstellige Summe erzielt, die sie an andere engagierte Helfer im Bezirk weitergeleitet hat.
Für die CDU war es auch bemerkenswert, dass die Initiative immer wieder erfolgreich Sponsoren akquiriert, die den wohltätigen Köchen die Zutaten für ihre Kartoffelsuppe zur Verfügung stellt. „Eine solche nachhaltige und vorbildliche Aktivität hat den Bürgerpreis verdient“, heißt es dazu in der Laudatio.
Verkauf in der Garage
Die Sillenbucher Christdemokraten verleihen einen weiteren Bürgerpreis an die Gruppe „Kranz Toll“. Ingrid Dolde, Gabriele Transier und Ulrike Wächtler haben sich vor zwei Jahren entschlossen, aus ihrem Hobby, dem Adventskränzeflechten, mehr zu machen. Sie eröffneten in einer Garage in Riedenberg einen kleinen Weihnachtsmarkt. Die Initiative machte Mund-zu-Mund-Propaganda und warb für sich im sozialen Netzwerk Facebook im Internet. So zog die Initiative eine bemerkenswerte Zahl an Käufern an. Mehr als 10 000 Euro erzielte die Gruppe mit dem Garagenverkauf. „Wir finden diese Initiative Kranz Toll ganz toll“, sagt Philipp Kordowich von der Sillenbucher CDU.
Hans-Jörg Biegert, die Suppenköche und drei Mitstreiterinnen von Kranz Toll erhalten wie üblich eine Urkunde von der Sillenbucher CDU. In den einleitenden Worten werden auch die anderen Initiativen mit Lob bedacht.