Bei seinem Auftritt in Vietnam verschafft US-Präsident Barack Obama bei einem dieser sogenannten Town Hall Meetings einer Rapperin eine Bühne - und das nicht ganz ohne politische Hintergedanken. Mit Video.

Ho-Chi-Minh-Stadt - Ärmel hochgekrempelt, volksnah, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen: So präsentiert sich US-Präsident Barack Obama seit Jahren bei Treffen mit jungen Leuten auf der ganzen Welt. Bei seinem letztem Auftritt in Vietnam verschafft er bei einem dieser sogenannten Town Hall Meetings am Mittwoch sogar einer Rapperin eine Bühne - und das nicht ganz ohne politische Hintergedanken.

Der lockere Plausch von Obama mit der vietnamesischen Rapperin Suboi macht seither im Internet die Runde. Als sie dem US-Präsidenten eine Frage stellen will, gibt dieser ihr mit einer kurzen Beatbox-Einlage einen Beat vor und sagt in Richtung der jubelnden Menge: „Bevor ich deine Frage beantworte, warum zeigt du mir nicht einen kleinen Rap? Zeig mal, was du drauf hast.“

Nach ein paar Reimen der vietnamesischen Hip-Hop-Queen zeigt sich Obama begeistert. Im Gespräch mit ihr zieht er einen weiten Bogen von den Anfängen der Rap-Kultur in den USA bis hin zur von ihm bemängelten fehlenden Meinungsfreiheit in ihrem kommunistisch regierten Heimatland Vietnam - zumindest indirekt.

„Stell dir vor, dass damals, als das mit dem Rap anfing, die Regierung „Nein“ gesagt hätte, weil die Dinge, die du sagst, beleidigend sind oder die Texte derb, oder du zuviel fluchst“, sagte Obama. „Die Verbindung, die wir heute in der Hip-Hop-Kultur auf der ganzen Welt sehen, würde nicht existieren. Deshalb muss man zulassen, dass die Leute sich ausdrücken. Das ist Teil dessen, worum es in der modernen Kultur des 21. Jahrhunderts geht.“

Mit diesen Worten nimmt Obama Abschied von den jungen Leuten und von Vietnam und tritt die Weiterreise nach Japan an.