Werbung in eigener Sache vor der EM-Nominierung: Lukas Podolski Foto: dpa

Unumstritten ist Lukas Podolski in der Nationalmannschaft schon lange nicht mehr. Umso wichtiger ist der Siegtreffer, mit dem er Galatasaray Istanbul kurz vor der endgültigen Kader-Nominierung zum Pokalsieg in der Türkei köpfte.

Stuttgart - So etwas freut Bundestrainer Joachim Löw: Lukas Podolski kommt mit reichlich Rückenwind zur Nationalmannschaft, in der er schon lange nicht mehr unumstritten ist. Der Kölner köpfte im türkischen Pokalfinale in Antalya gegen Fenerbahce Istanbul das 1:0-Siegtor für Galatasaray Istanbul (30.). Für den 30-Jährigen ist es der dritte nationale Pokalsieg: 2008 hatte Podolski mit Bayern München, 2014 in England mit dem FC Arsenal den jeweiligen „Pott“ geholt.

Aufkommende Zweifel

Das jüngste Erfolgserlebnis für „Poldi“ dürfte Löw darin bestärken, trotz mancher Kritik an dem Mittelfeldspieler festzuhalten und ihn in den endgültigen EM-Kader zu berufen. „Lukas war und ist bei uns ein wertvoller Spieler“, hatte Löw den Mittelfeldspieler schon in der Vergangenheit gegen aufkommende Zweifel in Schutz genommen. Podolski hat seit der EM 2004 an jedem großen Turnier teilgenommen, 127 Länderspiele absolviert und ist mit 48 Treffern der dritterfolgreichste Torschütze des DFB.

Bei der WM 2014 wurde er mit der Nationalmannschaft Weltmeister, bei der EM 2008 Zweiter sowie bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 jeweils Dritter. Allerdings kommt er seit einigen Jahren unter Joachim Löw nicht mehr über die Rolle des Jokers hinaus. Umso wichtiger ist für ihn das entscheidende Tor im Pokalfinale. „Wir sind richtig glücklich über den Sieg, auch für die Fans. Sie haben uns bis zur letzten Minute unterstützt. Das war super“, freute sich Podolski, „wichtig ist: Wir haben einen Cup – das zählt.“

Versöhnlicher Abschluss

Mit seinem Siegtreffer bescherte Podolski seinem Verein nach einer enttäuschenden Saison einen versöhnlichen Abschluss. In der Süper Lig hatte Galatasaray nur den sechsten Platz belegt. Trotz des Pokalerfolgs wird „Gala“ in der kommenden Saison international nicht vertreten sein. Die Uefa hat den Club wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play für den nächsten internationalen Wettbewerb gesperrt, für den sich der Verein bis zur Saison 2017/18 qualifiziert.