Die neue Alarmzentrale Foto: Stoppel

Der Schorndorfer Sicherheitsdienstleister Bunk nutzt das frühere Gebäude der Telekom im Siechenfeld jetzt für sein Geschäftsfeld.

Schorndorf - Dort, wo sich über dem Schorndorfer Gewerbegebiet Siechenfeld der Telekom-Funkturm erhebt, ist seit einigen Monaten die Sicherheitsbranche heimisch geworden. Das Schorndorfer Unternehmen Bunk hat vor gut zwei Jahren große Teile des Areals und das nebenstehende Gebäude gekauft und nutzt nach eigenen Angaben 4000 Quadratmeter davon. Am Freitag stellte die Firma die dort eingerichtete Alarmzentrale vor, der gleich mehrere Zertifizierungen verliehen wurden. Bunk darf die Zentrale nun „Alarmempfangsstelle“ mit europäischer Zertifizierung (DIN EN 50518) nennen, die zusammen mit anderen Zertifizierungen der Sicherheitsfirma am Freitag verliehen worden ist.

Überwachung der B 14-Tunnel

Zwei Millionen Euro hat die Firma laut dem Firmenchef Tobias Bunk in das Gebäude gesteckt, in welchem die Fernmeldetechnik der Telekom fortan nur noch Mieter ist. Die Firma Bunk kontrolliert von der Zentrale aus zahlreiche Objekte, disponiert das Wachpersonal und überwacht seit Anfang 2014 den Kappelberg- und den Leutenbachtunnel per Video. Man sei, sagte Tobias Bunk, neben vielen staatlichen und halbstaatlichen Einrichtungen der bisher einzige rein private Dienstleister in Deutschland, der dies anbiete.

Die Zentrale muss Tag und Nacht mit zwei Personen besetzt sein. Sie ist mit umfangreichen Vorrichtungen geschützt, was den Investitionsaufwand von zwei Millionen Euro erklärt. Die gesamte Kommunikations-, Server- und Klimatechnik ist laut dem Betreiber doppelt ausgelegt, das Gebäude hat eine umfangreiche Notstromversorgung. Wer die Zentrale betreten möchte, muss eine Sicherheitsschleuse mit schusssicheren Türen passieren. Um diese europäischen Normen umzusetzen, habe man die Dienste zahlreicher Planer und Partner in Anspruch nehmen müssen, sagte Bunk am Freitag.

Automatisierte Notrufe werden verarbeitet

Zur Verleihung der Zertifikate gratulierten der Landtagsabgeordnete und Präsident der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr, Claus Paal, der Waiblinger Landrat Richard Sigel und der Schorndorfer Erste Bürgermeister Edgar Hemmerich. Die Zertifizierung verschafft dem Unternehmen, das nach eigenen Angaben 300 Beschäftigte hat und laut Tobias Bunk im vergangenen Jahr einen Umsatz von zehn Millionen Euro erwirtschaftete, Zugang zu neuen Aufträgen.

Zum Beispiel werden in der Zentrale automatisierte Notrufe entgegen genommen, die manche Oberklasse-Wagen im Falle eines Unfalls absetzen. Zudem ist Bunk mit Banken und Sparkassen im Kreis in puncto Sicherheit im Geschäft. So ist es möglich, bei einem Überfall die Überwachungskameras der Kreditinstitute auszulesen und den Ermittlungsbehörden rasch Fahndungsbilder zur Verfügung zu stellen.