Wird beim Cannstatter Volksfest im September noch mehr als bisher kontrolliert? Foto: dpa

Mit den Debatten um die Sicherheit für das Münchner Oktoberfest rückt auch das Cannstatter Volksfest in den Blickpunkt. Stadt und Polizei suchen nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten.

Stuttgart - Dass Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nach dem Amoklauf und den jüngsten Gewalttaten in Bayern die Sicherheitsmaßnahmen fürs Oktoberfest verschärfen will, setzt auch die Verantwortlichen in Stuttgart unter Zugzwang. Am Mittwoch treffen sich im Stuttgarter Rathaus OB Fritz Kuhn (Grüne) und Polizeipräsident Franz Lutz zu einem Sicherheitsgespräch. „Man macht sich natürlich immer Gedanken und kann vieles auf den Prüfstand stellen“, heißt es bei der Stuttgarter Polizei.

Konkrete Maßnahmen oder Verbesserungsmöglichkeiten will man zunächst nicht öffentlich diskutieren. Bei der Bundespolizei ist immerhin zu erfahren, dass man die „Sicherheitsmaßnahmen an Bahnhöfen auf angemessenem Niveau sichtbar und verdeckt verstärkt“ habe, so Bundespolizei-Sprecher Jonas Große. Dies werde den „ständig neue ablaufenden Lagebeurteilungen angepasst“. Das 171. Cannstatter Volksfest beginnt am 23. September. „Da ist es jetzt noch zu früh, eine Gefährdungslage zu beurteilen“, so Große.

Die Münchner debattieren darüber, ob die Wiesn komplett abgesperrt werden soll – mit Zugangskontrollen und festen Ein- und Auslasskontrollen. Sogar ein Rucksackverbot hat OB Reiter ins Spiel gebracht. Eine Entscheidung darüber steht noch aus.

Kontrolliert wird auf dem Wasen schon lange

Und der Cannstatter Wasen? „Aktuell fühlen wir uns gut aufgestellt“, sagt Geschäftsführer Andreas Kroll vom Veranstalter in.Stuttgart. Auch wenn man „alles natürlich noch einmal kritisch hinterfragen“ werde. Bereits nach den Anschlägen von Paris habe man die Sicherheitsmaßnahmen „weiter intensiviert“. Auf dem Wasen gibt es bereits Taschenkontrollen – sowohl an den Zugängen zum Gelände als auch noch zusätzlich vor den Festzelteingängen. Männer-Rucksäcke werden laut Kroll sogar schon seit vielen Jahren unter die Lupe genommen – anfangs wegen des Flaschenverbots. „Der Wasen ist leichter zu kontrollieren als die Wiesn“, sagt Kroll. Eingeschlossen zwischen Stadtbahn und Neckar gibt es im Grunde nur sechs Zugänge auf das Gelände.

Freilich: Bei der Freilichtbühne auf dem Killesberg wird bereits reagiert. Besucher des Open-Airs „Schlaflos in Stuttgart“ müssen sich auf längere Wartezeiten beim Einlass durch verstärkte Kontrollen einstellen. Der Veranstalter bittet Besucher, „auf das Mitbringen von größeren Taschen, Rucksäcken, Handtaschen, Helmen und Gegenständen, die nicht unbedingt benötigt werden, zu verzichten.“