Erst schauen, dann laufen: Känguru Lenni zeigt den Kindern in der Kita Beim Fasanengarten 11, wie sie eine Straße sicher überqueren können. Foto: Bernd Zeyer

Bei dem Projekt „Sicher zur Schule“ lernen Mädchen und Jungs zusammen mit Känguru Lenni, wie man sich richtig im Straßenverkehr verhält.

Hausen - Lenni ist noch ein wenig schüchtern. Etwas unsicher lugt das Känguru um die Ecke und tapst dann vorsichtig auf den kleinen Verkehrsparcours, der in den Räumen der Kindertagesstätte Beim Fasanengarten 11 aufgebaut ist. Kaum haben die Mädchen und Buben das kuschelige Beuteltier, in dessen Kostüm eine junge Dame steckt, bemerkt, begrüßen sie es mit großem Hallo und viel Applaus. Im Rahmen der Aktion „Sicher zur Schule“ zeigt Lenni den Kindern, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollen.

„Es ist wichtig, dass die Verkehrserziehung so früh wie möglich beginnt“, sagt Martin Schairer. Der Ordnungsbürgermeister ist ebenfalls zur Auftaktveranstaltung der Aktion, für die die Deutsche Verkehrswacht und der Reifenhersteller Bridgestone verantwortlich zeichnen, in den Hausener Kindergarten gekommen. Alle Wege in die Kindergärten und in die Schulen, so beschreibt Schairer die Stuttgarter Vorgehensweise, sollen so sicher wie möglich gemacht werden. Mädchen und Buben sollen sicher und selbstständig im Straßenverkehr unterwegs sein. „In Stuttgart funktioniert die Verkehrserziehung hervorragend“, sagt der Ordnungsbürgermeister. Dies bewiesen nicht zuletzt die geringen Unfallzahlen. Dennoch dürfe man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen – schließlich kämen Jahr für Jahr viele neue Mädchen und Buben in den Kindergarten und in die Schule.

Bundesweite Initiative

„Ich freue mich, dass der Start der Aktion in Weilimdorf stattfindet“, sagt die stellvertretende Bezirksvorsteherin Jutta Dünkel-Mutschler. Prozentual gesehen habe der Bezirk den höchsten Kinderanteil in ganz Stuttgart. Im Rahmen des Projektes werde elementares und überlebenswichtiges Wissen vermittelt, das Thema Verkehrserziehung sei von größter Bedeutung.

Die Aktion „Sicher zur Schule“ soll eine Lücke in der Verkehrserziehung füllen. Die bundesweite Initiative stellt Kindergärten kostenlos Lernmaterialien für einen sicheren Schulweg zur Verfügung. Sie sollen den Vorschülern bei ihren ersten selbstständigen Schritten im Straßenverkehr helfen und sie spielerisch an das Thema Verkehrserziehung heranführen. Auch die Eltern erhalten eine Infobroschüre, in denen sie zahlreiche Tipps finden.

Katharina Mischitz, die Leiterin der Kita Beim Fasanengarten 11, betont, dass die Erzieherinnen regelmäßig mit den Kindern trainierten. Es gebe Lernspaziergänge, Übungen auf dem Kita-Außengelände und Ausflüge, außerdem arbeite man bei der Verkehrserziehung eng mit der Polizei zusammen.

Bisher sind bei der Aktion, die es seit drei Jahren gibt, bundesweit mehr als 100 000 Broschüren verteilt worden. Natürlich sollen die Kinder nicht nur theoretisch auf ihren Schulweg vorbereitet werden. Die Deutsche Verkehrswacht rät den Eltern, dass sie zusammen mit ihrem Nachwuchs die Strecke mehrfach ablaufen und dabei unter anderem das Überqueren einer Straße, das Befolgen von Verkehrsschildern oder das Verhalten an Baustellen üben. Das so genannte Eltern-Taxi hingegen ist laut Birgit Weber, der Vorsitzenden der Verkehrswacht Stuttgart, der falsche Weg. Davon gehe eine große Gefahr aus. Falls möglich, sollten Eltern ihr Kind zu Fuß in die Schule gehen lassen.