Auf dem Göppinger Marktplatz gastiert eine Erlebnis-Ausstellung zum Thema Sexualität und Gesundheit.
Göppingen - Anfassen, mitmachen und zuhören, das Konzept liest sich vielversprechend im Zusammenhang mit einer Ausstellung, die sich um Liebe und Lust dreht. Auch der Titel „Die große Freiheit – liebe.lust.leben“ klingt einladend. Mitten auf dem Göppinger Marktplatz stehen zurzeit ein Kuppelzelt und ein kunterbuntes Containermuseum.
Darin gibt es sogar eine „Kondomschule“, aber um es vorwegzunehmen: keine erotischen Abbildungen, wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Dildos ja, Geschlechtsteile nein. Es geht den Initiatoren um Gesundheit. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hat die Ausstellung zur Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten konzipiert. Seit zwei Jahren tourt sie durch Deutschland. Zuletzt war sie in Bonn und Trier. Nun macht sie bis Samstag in Göppingen Station.
Die Ausstellungsmacher versuchen dabei den Spagat, sexuelle Aufklärung in lockerer Atmosphäre mit Tipps zur gesundheitlichen Aufklärung zu verbinden. „Immerhin wissen die meisten Menschen über Aids mittlerweile ganz gut Bescheid. Von vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten haben aber viele kaum eine Ahnung“, erklärt eine Sprecherin der BzgA.
So klärt die Ausstellung nicht nur über HIV auf, sondern auch über Tripper, Syphilis, Hepatitis oder Chlamydien. Geschickt sind die Themen in die Geschichten von verschiedenen Personen verpackt. Die Protagonisten entführen die Besucher in ihre Welt. Die Geschichten sollen über Sexualität aufklären, den Besuchern einen natürlichen und sorgsamen Umgang mit dem Thema näherbringen. „Es ist zuallererst wichtig, dass man darüber redet“, so die Pressesprecherin der Ausstellung.
Es gibt Stationen, an denen man ein Flugzeug steuern darf, an einer anderen kann man die geheimen Schubladen einer Teenagerin öffnen oder einfach nur lauschen, wie es HIV-Infizierten in aller Welt ergeht. Sogar eine Kondomschule gibt es, wo man an Dildos üben darf, wie man das Kondom richtig überstreift. Denn ein solches, so der Ausstellung wichtigster Rat, ist der wichtigste Schutz vor Ansteckung. Die Ausstellungsmacher lassen nichts unversucht, die Besucher für ihre Botschaft zu interessieren. Wer dann ganz spezielle oder persönliche Fragen hat, kann sich in der Ausstellung beraten lassen. Die Aids-Hilfe Schwäbisch Gmünd und Pro Familia sind mit Vertretern vor Ort.
Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet und für ein Alter ab 14 Jahren empfohlen. Der Eintritt ist frei.