Mathias Bächle, Personalexperte und Bewerbungsberater Foto: Mathias Bächle

Hier bekommen Sie Hilfe bei der Erstellung Ihrer perfekten Bewerbung.

So erstellen Sie die perfekte Bewerbung - Wir sprachen mit Mathias Bächle, Personalexperte

Die Hotline findet am Donnerstag, den 29.10.2015 von 16.00 - 18.00 Uhr unter der Telefonnummer 0711/72051697 statt. Bei Fragen vorab erreichen Sie uns unter jobtipps@stzw.zgs.de

Bewerbungen zu schreiben ist für viele, die den Start ins Berufsleben planen, einen neuen Arbeitgeber suchen oder sich nach einer Familienpause oder Arbeitslosigkeit neu orientieren ein lästiges Übel. Leider beobachten wir, dass dies auch in der Ausarbeitung recht lässig gehandhabt wird so nach dem Motto „… wird schon gut gehen …“. Zweifel kommen erst dann, wenn die ersten Absagen im Briefkasten oder im Maileingang ankommen. „Das ist die übliche Vorgehensweise“ sagt Bewerberberater Mathias Bächle. Die Ernüchterung stellt sich schnell ein und leider wird sich zuerst auch immer bei den Wunschunternehmen beworben, bei denen man die Ausbildung oder den neuen Arbeitsplatz unbedingt haben will.

Jobbote: Was gehört Ihrer Meinung nach zu einer perfekten Bewerbung?
Die perfekte Bewerbung führt zur Einladung zum Vorstellungsgespräch oder einem Telefoninterview. Bevor überhaupt das erste Wort des Anschreibens geschrieben wird, beginnt die Phase der Analyse. Dabei geht es darum, z.B. die eigenen Stärken und Schwächen zu ergründen. Dies muss bei Jugendlichen schon Bestandteil der Berufsorientierung gewesen sein. Neben der Kenntnis der eigenen fachlichen (schulischen) Stärken und sozialen Fähigkeiten müssen die Anforderungen des Unternehmens erarbeitet werden. „Die perfekte Bewerbung“ ist die Schnittmenge der eigenen Fähigkeiten und den Anforderungen des Unternehmens an die neue Stelle. Wie in der Mengenlehre. Ziel muss sein, eine größtmögliche Übereinstimmung zu erzielen. Wir sprechen hier vom Schlüssel-Schloss-Prinzip. Es muss passen.

Die Erfahrung zeigt, dass es sich sehr lohnt viel Zeit in diese Analyse zu investieren.

Jobbote: Welche Fehler können von vornerein ausgeschlossen werden?
Standardformulierungen sind tabu. Als Bewerberberater habe ich tausende Bewerbungen gesichtet und bewertet. Leider lese ich bei jeder Einstellung und jedem Bewerbungsverfahren zumeist immer wiederkehrende Wortphrasen wie z.B.:

  • Hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Stellenanzeige xx-Name vom xx-Datum die ich bei xx gesehen habe.
  • Derzeit bin ich in der Realschule xx und werde aller Voraussicht …..
  • Über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.

Diese Standardisierung muss vermieden werden. Daher ist der erste und wichtigste Schritt die Erstellung der zuvor genannten Analyse der eigenen Fähigkeiten. Die Diskussion mit den Eltern, Lehrern und Freunden hilft auch dabei, neue Beschreibungen der eigenen z.B. Stärken zu finden. Viele Bewerber und Bewerberinnen machen sich diese Mühe nicht. Daher lese ich in vielen Bewerbungen „Ich bin teamfähig, flexibel und motiviert“ oder eben das was in der Anzeige gefordert wird.

Individualität ist Trumpf.

Jobbote: Aus welchen Bestandteilen besteht eine Bewerbung?
Nicht nur das Anschreiben und der Lebenslauf müssen dazu dienen, die Schnittmenge aus Anforderungen und Fähigkeiten darzustellen. Eine perfekte (erfolgreiche) Bewerbung ist ein Mix aus vielen Bestandteilen. Diese sind:

  • Motivationsschreiben/Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Zeugnisse
  • Bescheinigungen (Praktika, Ferienjobs, …)
  • Deckblatt (nicht zwingend notwendig da auch das Anschreiben die erste Seite sein kann)
  • Foto (nach dem AGG sind Bewerber nicht verpflichtet ein Foto beizulegen)

Achten Sie darauf, alle Bescheinigungen (Praktika, Ferienjobs, Weiterbildungen oder Seminare) bei den Unternehmen oder Seminaranbietern einzufordern damit diese zur Verfügung stehen. Scheuen Sie sich auch nicht davor die Bescheinigung eines Praktikums, BORS oder BOGY beizulegen das nicht dem Ausbildungswunsch entspricht. Für uns Leserinnen und Leser ist es wichtig zu sehen, dass Sie eventuell auch in anderen Berufen geschnuppert haben. Zu wissen welcher berufliche Weg nicht gegangen wird, ist für uns von Interesse und zeigt, dass die Berufsorientierung ernst genommen wurde. Bei ausgebildeten Fachkräften müssen die Zeugnisse lückenlos beigefügt werden.

Anmerkung der Jobbote Redaktion: Melden Sie sich unter jobtipps@stzw.zgs.de an das Jobbote Team. Wir leiten Ihre Fragen direkt an unseren Bewerberberater Mathias Bächle weiter.