Veronika Erler, Leiterin des Regionalbüro für berufliche Fortbildung Stuttgart. Foto: Regionalbüro Stuttgart

Finanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen - Wir zeigen Ihnen verschiedene Wege.

Finanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen! Wir sprachen mit Veronika Erler, Leitung Regionalbüro für berufliche Fortbildung in Stuttgart.

Welche Arten der Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die jedoch sehr speziell und individuell sind. Grob gesagt kann man die Finanzierungsmöglichkeiten in drei Gruppen unterteilen:

   1. in Fördermaßnahmen über die Agentur für Arbeit,
   2. in Förderprogramme des Bundes und zuletzt in weitere Möglichkeiten wie Bildungskredite, Bildungsfonds, Förderung über den Arbeitgeber usw.

Allerdings kann nicht jedes Förderprogramm von jedem Weiterbildungsinteressierten in Anspruch genommen werden. So gibt es Programme, die sich ausschließlich an arbeitslose Menschen richten – wie der Bildungsgutschein und es gibt Programme, die sich ausschließlich an Berufstätige richten - wie die Bildungsprämie. Aber nicht jeder Arbeitslose hat Anspruch auf einen Bildungsgutschein und nicht jeder Berufstätige auf die Bildungsprämie.

Und was sind nun für Weiterbildungsinteressierte, die keine Chance auf eine Förderung von Seiten des Arbeitsamts haben, die interessantesten Programme?
An erster Stelle steht hier sicherlich das Meister-Bafoeg. Es richtet sich an Menschen, die eine Berufsausbildung haben und darauf aufbauen möchten. D.h. den Meister, Techniker, Fachpfleger etc. machen wollen. Für jüngere Berufstätige mit Berufsabschluss unter 25 Jahre gibt es ein interessantes Programm der Stiftung Begabtenförderung: hierüber können sie einen Zuschuss zu einer Weiterbildung erhalten, wenn sie einen besonders guten Abschluss haben oder auch vorm Betrieb vorgeschlagen werden. Neben der Voraussetzung, dass man jünger als 25 Jahre ist, gibt es jedoch noch ein paar weitere Voraussetzungen. Ein weiteres interessantes Programm ist die Bildungsprämie. Sie richtet sich an Menschen, die kein so hohes Einkommen haben und die eine Weiterbildung machen wollen, die nicht mehr als 1.000 € kostet. Hierfür gibt es auch spezielle Beratungsstellen.

Was kann man machen, wenn keines der bestehenden Förderprogramme für einen zutreffend ist? Was können diese Zielgruppen tun?
Trifft keines der Finanzierungsprogramme für einen zu, gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich nenne nur ein paar Beispiele: Es kann ein Bildungskredit wie z.B. über die kfw-Bank aufgenommen werden, der i.d.R. einen sehr günstigen Zinssatz hat. Evtl. findet man über einen Bildungsfonds finanzielle Unterstützung oder aber man wendet sich an seinen Arbeitgeber. Viele Arbeitgeber sind bereit, ihr Mitarbeiter zu unterstützen, wenn diese sich weiter qualifizieren wollen. Die entsprechenden Konditionen müssen dann individuell ausgehandelt werden. Und wenn sich auch hier nichts ergibt, muss man sich vor Augen halten, dass eine Weiterbildungsmaßnahme eine Investition in die eigene Zukunft ist. Jeder sollte es sich wert sein, in sich selbst zu investieren.