Slam-Poet Nik Salsflausen gratuliert Baron Münchhausen zum Geburtstag – und zeigt, wie seine berühmten Geschichten heute weitergesponnen werden. Foto: Tobias Jansen

Am 11. Mai jährt sich der Geburtstag von Baron Münchhausen. Den Ritt auf der Kanonenkugel würde dem Lügenbaron wohl heute kaum jemand noch abnehmen, aber ihm zu Ehren „feiert die Welt seit Monaten offenbar Lügen-Festspiele“, dichtet Poetry-Slammer Nik Salsflausen.

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Stuttgart - Vor mehr als 200 Jahren verbreitete Baron Münchhausen seine spektakulären Geschichten – und machte sich als Lügenbaron einen Namen. Heute, sagt der Esslinger Slam-Poet Nik Salsflausen in unserer Reihe News-Poeten, übernimmt US-Präsident Donald Trump die Rolle des Lügenbarons – und überhaupt feiere „die Welt seit Monaten offenbar Lügen-Festspiele“, zu Ehren von Baron Münchhausen sozusagen.

Aber wer war nochmal dieser Lügenbaron? Es gab ihn jedenfalls wirklich, Baron Münchhausen, so viel ist wahr. Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen hieß er mit vollständigem Namen, geboren am 11. Mai 1720 in Bodenwerder, Offizier in russischen Diensten, Gutsherr, Jäger, gestorben am 22. Februar 1797. Er wäre nun also 297 Jahre alt geworden. Auch seine Lügengeschichten gab es nicht nur auf dem Papier – über den Freiherr wird jedenfalls berichtet, dass er ein großer Geschichtenerzähler gewesen sei und seinen Gästen in geselliger Runde bei dem ein oder anderen Glas Wein gerne von seinen spektakulären Abenteuern berichtete.

Da war zum Beispiel die Sache mit dem Baron und der Kanonenkugel. Münchhausen, so geht die fantastische Erzählung, ritt auf einer Kanonenkugel über eine belagerte Stadt und inspizierte die feindlichen Stellungen – um dann kurz darauf auf eine in die Gegenrichtung fliegende Kugel umzusteigen. Oder die Geschichte mit dem Sumpf, aus dem Münchhausen sich mitsamt seinem Pferd am eigenen Schopf herausgezogen haben will. Und dann war da noch der Wolf, der das Pferd vor Münchhausens Kutsche von hinten angriff, ganz auffraß und dann selbst die Kutsche zog.

Geschichten wie diese würden heutzutage wohl kaum noch geglaubt, aber dafür so einige Geschichten von „US-Sonnenkönig Föhnfrisur“, sagt Slam-Poet Nik Salsflausen. In seinem Beitrag vergleicht er Münchhausens Absurditäten mit den „alternativen Wahrheiten“ des US-Präsidenten. Und überhaupt gebe es „postfaktisch provozierenden Patrioten auch in Europa allerorten“.

„Ein Hirsch, dem ein Kirchbaum auf dem Kopf wächst? Come on... bewusstes Übersehen der Details - Wer wird denn da gleich „Lüge“ sagen?“

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