Am Samstag hat es in der Istiklal-Straße in Istanbul am Samstag eine Explosion gegeben. Die Einkaufsstraße ist bei Touristen wie Einheimischen beliebt. Weitere Eindrücke von vor Ort zeigt die Bilderstrecke. Foto: EPA

In der beliebten Einkaufsstraße Istiklal Caddesi hat sich am Samstagmorgen eine Explosion ereignet. Es gab mindestens fünf Tote und 36 Verletzte, unter denen laut CNN Türk ein Deutscher sein sollte. Das Auswärtige Amt dementierte dies jedoch.

Istanbul - Bei dem Anschlag in Istanbul mit 5 Toten und 36 Verletzten ist nach Angaben des Bundesaußenministeriums doch kein deutscher Staatsbürger verletzt worden. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes wies entsprechende Berichte von CNN Türk zurück. Laut dem Sender kamen sechs weitere Verletzte aus Israel, zwei aus Irland, sowie jeweils ein Verletzter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Island und dem Iran.

Eine Explosion hatte am Samstagmorgen eine beliebte Einkaufsstraße in Istanbul erschüttert. Dabei wurden fünf Menschen getötet und 36 verletzt. Sieben seien schwer verletzt, teilte der Gouverneur von Istanbul nach einem Bericht des Senders CNN Türk mit. CNN Türk berichtet, es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt. Einer der Toten sei der Attentäter. Auch der Gouverneur von Istanbul, Vasip Sahin, sprach am Samstag von einem Selbstmordanschlag. Zum Hintergrund des Anschlags machten weder er noch Gesundheitsminister Müezzinoglu Angaben. Es werde ermittelt. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte bei einem Besuch im Iran: „Der Terror hat sein hässliches Gesicht gezeigt.“

Ein Video, das von einer Überwachungskamera vom Anschlagsort stammen soll, zeigt eine Explosion inmitten von einigen Passanten. Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall. Hubschrauber kreisten über dem Unglücksort, die Polizei sperrte die Einkaufsstraße Istiklal weiträumig ab.

Die Explosion ereignete sich unweit des Hotels der Popmusikerin Skin (48). Die Frontfrau der britischen Band Skunk Anansie schrieb am Samstag bei Twitter: „Massive Bombenexplosion vor unserem Hotel. Ich bin ok, sehr erschüttert, tote Menschen, schreckliche Szenen“. Das Gebäude habe gezittert und viele Menschen seien verletzt. „Die Stadt ist gesperrt, überall bewaffnete Polizisten in Zivil, beängstigende Zeiten“, schrieb die Sängerin weiter und sprach den Opfern und Familien ihre Anteilnahme aus.

Eine ganze Reihe von Anschlägen

Die Türkei hatte vor kurzem zwei Selbstmordanschläge in der Hauptstadt Ankara erlebt. Der Anschlag vom Sonntag hatte 37 Tote gefordert, die kurdische Arbeiterpartei PKK bekannte sich dazu. Diese Woche waren das deutsche Generalkonsulat in Istanbul, die Botschaft in Ankara und weitere deutsche Einrichtungen wegen einer Terrorwarnung geschlossen worden.

Nach dem Anschlag in Istanbul rät das Bundesaußenministerium deutschen Touristen in der türkischen Metropole, zunächst in ihren Hotels zu bleiben. Dort sollten sie sich über die Medien und die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts informiert halten, teilte das Ministerium am Samstag mit. Anweisungen der türkischen Sicherheitskräfte sei unbedingt Folge zu leisten.

Erst im Januar war es nahe der bei Touristen beliebten Blauen Moschee zu einem Selbstmordattentat mit zwölf Toten gekommen. Diese Tat wurde der Terrormiliz „Islamischer Staat“ zugerechnet.