Foto: Horst Rudel

Auf ihrer Abschiedstournee begeistert die Band auch mit alten Schwoißfuaß-Hits ihr Publikum. Fans dürfen sich freuen: Im April erscheint noch einmal eine CD von Grachmusikoff.

Dettingen - In der Mitte des Konzerts in der Dettinger Schlossberghalle am Samstagabend legen sie eine Pause von 20 Minuten ein. Die Musiker von Grachmusikoff sind inzwischen in einem Alter – die Brüder Alex (Zweiter von links) und Georg Köberlein (Zweiter von rechts) zählen beide inzwischen 65 Lenze –, in dem man sich die Kräfte einteilen muss. Das Atemholen scheint den Zuhörern aber entgegenzukommen. Denn der große Teil der Grachmusikoff- und Schwoißfuaß-Fangemeinde ist mit den Musikern in die Jahre gekommen. Die Haare sind zwar schütter und grau geworden, ihren trockenen oberschwäbischen Humor hat die Band aber nicht verloren – wie sich auch am Beispiel eines feuchten Themas zeigt. In „Sauberkeit ischt wichtich“ geht es um die mit dem Schwitzen verbundenen Chancen und Risiken der Männer bei Frauen. „Alter Schweiß stinkt, nicht Altersschweiß“, frotzelt Alex Köberlein in seiner Ansage zu dem Song. Im Gepäck hat Grachmusikoff auch Lieder von Schwoißfuaß, und bei Stücken wie „Wasserkopf“, „Spreng, Karle, spreng“ oder „Oinr isch emmr dr Arsch“ zeigen die „Gracher“, dass sie es immer noch krachen lassen. Im April erscheint eine neue CD der Band und Kostproben daraus wie „In Schussenried ist Dunkelheit“ unterstreichen die gesellschaftskritische Seite der Band. Im Mittelpunkt des Songs steht Adam, der mit seinen Eltern aus dem Ostblock geflüchtet war und 1962 auf dem Schulhof in Schussenried „d’ Gosch voll kriagt hat und nimmer aufgschtanda isch“. Einziger Wermutstropfen dieses von der Dettinger kultur ecce veranstalteten Abends: er ist Teil der Abschiedstournee von Grachmusikoff.