Das Adventsschwimmen ist ausschließlich für den Nachwuchs gedacht. Foto: Yavuz Dural

250 Kinder haben beim Adventsschwimmen in Plieningen teilgenommen. Die Veranstaltung ist beliebt. Die Kinder eifern vor allem einer hinterher: der Birkacherin Vanessa Grimberg. Die schwimmt seit dem 3. Dezember in Katar um die Wette.

Plieningen - Ganz so schnell wie ihr großes Vorbild Vanessa Grimberg ist die zehnjährige Linn Fuchsloch vom Schwimmerbund Schwaben Stuttgart noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden – schließlich hat sie dafür noch einige Jahre Zeit.

Während für die Birkacher Vereinskollegin Vanessa Grimberg am Mittwoch, 3. Dezember, die Kurzstrecken-Weltmeisterschaft in Doha (Katar) begonnen hat, kann sich die kleine Linn in aller Ruhe von ihrem Wettkampf am vergangenen Wochenende erholen. Beim 5. Adventsschwimmen des Schwimmerbund Schwaben Stuttgart, einem Nachwuchsschwimmfest für sieben- bis elfjährige Kinder, war so viel los wie noch nie. „Dieses Jahr haben wir eine enorme Anmeldezahl, das ist schon extrem“, sagt die Organisationsleiterin Simone Schreiner. „Bisher war die Veranstaltung relativ klein und überschaubar, dieses Jahr haben wir mehr als 1000 Starts, das ist schon enorm für einen einzigen Tag und das kleine Schwimmbad.“

Im gerade einmal fünf Bahnen fassenden Hallenbad im Plieninger Wolfer wurde es mit 250 Kindern aus 17 Schwimmvereinen und deren Eltern in der Tat ganz schön eng. Nicht nur aufgrund der Kombinationswertungen, sondern auch aufgrund der Pokale erfreut sich das alljährliche Adventsschwimmen des Schwimmerbunds Schwaben Stuttgart einer immer größeren Beliebtheit, sagt Schreiner – schließlich gebe es beides bei anderen Schwimmwettkämpfen nicht in dieser Form.

Wo entwickeln sich die Kinder gut?

Vor fünf Jahren wurde das Adventsschwimmen ins Leben gerufen, erzählt der erste Vorsitzende des Vereins, Alexander Wolff. Damals habe man gerade für den Nachwuchsbereich ein Schwimmfest um die Herbst- und Winterzeit gesucht, an dem man teilnehmen könnte. Da sich keines finden ließ, habe man sich entschlossen, selbst eines zu veranstalten. „Solche Schwimmfeste nimmt man dazu, um zu sehen, wo sich die Kinder gut entwickeln, was sie gut können und was sie nicht so gut können. Gerade durch die Teilstrecken sieht man, welches Kind Wassergefühl hat. Nicht der, der schon fünfmal die Woche im Wasser ist, schneidet bei den kurzen Strecken besser ab, sondern der, der einfach die Technik beherrscht“, erklärt Wolff.

Der 500 Mitglieder zählende Verein, der sein Vereinsheim in Schönberg hat, ist nicht nur mit Vanessa Grimberg in der nationalen Elite vertreten, sondern auch im Nachwuchs gut aufgestellt. Zweimal pro Woche trainieren die Kinder der D-Jugend in Plieningen. Für die Kinder aus Ostheim gibt es zudem noch im Leo-Vetter-Bad am Freitagabend einen Trainingstermin.

„Irgendwann gibt es dann eine Trennung zwischen den Kindern, die aus Gesundheits- und Spaßgründen schwimmen, und denen, die auf Wettkampf schwimmen“, sagt Wolff, der sein Amt seit 24 Jahren bekleidet. „Die Wettkampfschwimmer sind mit anderen Vereinen zusammen in der SV Region Stuttgart zusammengefasst und werden dort von hauptamtlichen Trainern betreut. Und da haben wir die Kinder, die zum einen fleißig sind, und von denen man zum anderen sagen kann, dass sie durchaus Potenzial haben bei Deutschen Meisterschaften vorne mitzuschwimmen.“

Vanessa Grimberg ist das große Vorbild

Das Talentfördertraining ist einmal wöchentlich im Inselbad und wird von Jan König geleitet. Dort haben die Kinder auch die Möglichkeit, Vanessa Grimberg trainieren zu sehen, die seit Beginn ihrer Karriere von König betreut wird. Für die Kinder der Talentfördergruppe ist Grimberg ein zusätzlicher Ansporn und ein zum Greifen nahes Vorbild, das den Wunsch erweckt, eines Tages auch einmal so gut zu werden, sagt Schreiner. Die Gruppen, die allerdings ausschließlich in Plieningen oder Ostheim trainieren, hätten hingegen kaum Kontakt mit dem sportlichen Aushängeschild des Schwimmerbunds Schwaben Stuttgart.

Doch auch ohne Grimberg erfreut sich der Schwimmsport im Verein einer sehr großen Beliebtheit, insbesondere, was den Nachwuchszulauf angeht. „Die Wartelisten betragen sechs bis sieben Jahre“, sagt Wolff. „Teilweise melden Eltern ihr Kind mit der Geburt auf der Warteliste in Stuttgart an.“ Die Gründe, um dem Verein beizutreten, sind vielseitig – den Spaß am kühlen Nass scheinen wohl aber alle Kinder im Schwimmerbund Schwaben Stuttgart gemein zu haben – unabhängig davon, ob sie sich nun wettkampf- oder freizeitorientiert im Wasser bewegen.