Vier von sieben Teilnehmerinnen an den baden-württembergischen Meisterschaften am Wochenende in Karlsruhe: Luca Mihalik, Lina Mainik, Melisa Buck und Laila Marx (von links). Foto: Yavuz Dural

Sieben Mädchen aus der Synchronschwimmabteilung des Schwimmerbunds Schwaben nehmen an den baden-württembergischen Meisterschaften teil. Diese sind am Wochenende in Karlsruhe.

Birkach/Plieningen - Synchron zur Musik drehen, rollen und tanzen – und das zumeist kopfüber unter Wasser. Wer sich als Synchronschwimmerin erproben will, sollte ein Multitalent sein. Das Taktgefühl einer Tänzerin, die Beweglichkeit einer Ballerina und das Wassergefühl eines Schwimmers sind einige Eigenschaften, die eine gute Synchronschwimmerin braucht. Bei der Synchronschwimmabteilung des Schwimmerbundes Schwaben mit Sitz in Birkach gibt es gleich sieben Mädchen, die nicht nur alle diese Fähigkeiten mitbringen, sondern die auch so gut sind, dass sie an den am Wochenende in Karlsruhe stattfindenden baden-württembergischen Meisterschaften teilnehmen dürfen.

Mehr als ein Sport mit Nasenklammer

„Unser Sport wird immer etwas belächelt und als Sport mit der Nasenklammer dargestellt, bei dem man im Wasser bisschen rumtanzt“, sagt die Abteilungsleiterin Bettina Spiegel. „Aber das ist gerade die Kunst. Man muss es so gut können, dass man einem nicht ansieht, dass es anstrengend ist.“ Während sich die Synchronschwimmer aus Birkach nicht über Nachwuchsmangel beschweren können, haben sie mit einem anderen Problem zu kämpfen: Die Suche nach Trainingszeiten gestaltet sich schwierig. Im Vergleich zu anderen Sportarten kann man sich hier nicht einfach das Becken mit anderen Abteilungen und Hallennutzern teilen, da die Wasserströmungen der anderen Teilnehmer die Übungsausführungen stören. Umso erfreulicher ist es für die Abteilung, dass sie trotzdem sieben Mädchen zu den baden-württembergischen Meisterschaften mitnehmen können. Alle Mädchen sind zwischen zehn und 15 Jahre alt. Neben den im Solo startenden Lina Mainik und Luca Mihalik haben sich zudem auch Laila Marx und Lea Mögel für den Technikwettkampf qualifiziert. Im Duett treten Malisa Buck mit ihrer Partnerin Valery Senger und Gina Bartel mit Wanda Kübler an. Als Ersatzschwimmerin reist Yuna Focosi mit.

Zwar würden Lina und Luca lieber ein Duett oder eine Gruppenkür einstudieren, allerdings ist das wegen der geringen Teilnehmeranzahl in den einzelnen Altersklassen und Jahrgängen derzeit nicht möglich. Daher müssen die beiden ein Solo schwimmen. Denn entgegen der weitläufigen Meinung, dass zum Synchronschwimmen immer mindestens zwei Schwimmerinnen gehören, lässt sich die Sportart auch allein synchron zur Musik ausüben. „Solo aufzutreten, traut sich nicht jeder zu“, sagt Lucas Trainerin Pia Linsner. „Wenn man als einzige Schwimmerin im Wasser ist und alle Augen im Schwimmbad auf einen gerichtet sind, kann das schon einen hohen Druck erzeugen. Insofern ist das nur was für Mädchen, die sich gut selbst präsentieren können und es auch wollen.“

Seltenes Synchronschwimmen

Für das zwölfjährige Nachwuchstalent Lina Mainik sind es nicht die ersten Landesmeisterschaften. Im vergangenen Jahr wurde die Schülerin sogar baden-württembergische Meisterin in der D-Jugend. In diesem Jahr muss Lina eine Altersstufe höher antreten. Wie sie sich schlagen wird, bleibt abzuwarten. Ihre Trainerin Sarah Bunomo ist guter Dinge: „Lina und Luca sind ausgesprochen gut und werden immer besser. Dass es schon 2015 für die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaft reicht, glaube ich nicht, aber nächstes Jahr hoffentlich“. Für Luca Mihalik sind die baden-württembergischen Meisterschaften hingegen Neuland. Die 14-Jährige ist erst im vergangenen Jahr von Bayern nach Baden-Württemberg gezogen. Aber auch für sie werden es nicht die ersten Landesmeisterschaften sein.

Obwohl das Synchronschwimmen mit 25 Mitgliedern die kleinste Abteilung im Verein darstellt, ist es gerade das, was Luca gefällt: „Synchronschwimmen ist relativ selten, und es kennen auch nicht viele“, sagt die Schülerin. „Es ist nicht so wie Fußball, das alle machen. Das finde ich schön.“