Nacheinander werden alle Viadukte der Schwäbischen Waldbahn saniert. Foto: FVG Schwäbischer Wald

Der Zuschuss des Landkreises für die Sanierung des Viadukts Laufenmühle an der Trasse der Schwäbische Waldbahn wird laut dem Landrat Richard Sigel der letzte dieser Art für die Bahnstrecke sein.

Welzheim - Die Vollendung der Gesamtsanierung aller Bauwerke an der Schwäbischen Waldbahn kommt einen weiteren Schritt voran. In seiner jüngsten Sitzung hat der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistags am Montag grünes Licht für einen Kreiszuschuss zur Betonsanierung am Laufenmühleviadukt gegeben. Der Landkreis steuert 300 000 Euro zur 2,2 Millionen Euro teuren Frischzellenkur am gut 100 Jahre alten Baudenkmal bei.

Welzheim übernimmt knapp die Hälfte der Sanierungskosten

Beantragt hatte den Zuschuss die Stadt Welzheim, die selbst gut eine Million Euro der Sanierungskosten übernimmt und aus Anlass der Sanierung am größten Viadukt auf der Strecke eine Gesamtkonzeption für Baumaßnahmen, Finanzierung Betrieb und Marketing der Schwäbischen Waldbahn vorgelegt hat. Dieses sei übezeugend, sagte in der Ausschusssitzung der FW-Fraktionsvorsitzende Albrecht Ulrich: „Es hat bei uns einige Bedenken weggenommen. An den Gesamtmaßnahmen sollte jetzt nicht mehr herumgedeutelt werden.“ In der Sitzung im Herbst hatten die Freien Wähler noch den Antrag gestellt, den Zuschuss aus dem Kreishaushalt zu streichen und prüfen zu lassen, ob die Waldbahntrasse zur Fahrradpiste mit E-Bike-Verleihstationen umgestaltet werden könnte.

Für eine gewisse Besorgnis hatte in jener Sitzung auch die Information gesorgt, das Rechnungsprüfungsamt Stuttgart durchforste die Zahlen der Schwäbischen Waldbahn. Im Prüfbericht war auf eine Begutachtung der Brücke nach DIN 1076 verwiesen worden. Die Begutachtung der speziellen Bogenbauwerke der Waldbahnstrecke sei aber korrekterweise nach einer anderen, für Eisenbahnbrücken tauglichen Richtlinie erfolgt, heißt es nun in den Erläuterungen zum Gesamtkonzept. Diese Regelung für Eisenbahnbrücken sei zu unterscheiden von derjenigen, die sich an Straßenbrücken orientiere. „Gewölbebrücken in Beton haben bei den Bahnbrücken eine Sonderstellung.“ Jedes Viadukt der Waldbahn stelle ein Unikat dar, das mit heutigen Brücken nicht vergleichbar sei. Insgesamt seien die angedeuteten Zweifel des Rechnungsprüfungsamtes und die behaupteten Kostenrisiken „nach Aussagen aller beteiligten Fachleute unbegründet“.

Ürsprüngliche Kostenschätzung: 3,5 Millionen Euro

Ursprünglich schien die Sanierung des gut 100 Jahre alten Bahnviaduktes deutlich teurer zu kommen, als die jetzt errechneten 2,2 Millionen Euro. In ersten Schätzungen war von Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro die Rede. Ein neues Sanierungsverfahren mit der gezielten Injektion von feinem Zement in die kritischen Bereiche der Brückenbögen ermöglicht jetzt die günstigere Sanierungsvariante.

Sanierungsbedarf besteht auch noch am Igelsbachviadukt. Die Kosten von 200 000 Euro könnten aber über die laufende Unterhaltung der Waldbahn finanziert werden, versicherte der Welzheimer Bürgermeister Thomas Bernlöhr. Weitere Zuschüsse des Kreises für Sanierungen an der Waldbahn werde es nicht geben, betonte dazu der Landrat Richard Sigel. „Die 300 000 Euro sind ein Deckel, darüber gehen wir nicht hinaus.“