Die alten Pavillons der Grundschule am Fliegenweg müssen abgerissen werden. An ihre Stelle kommt ein Neubau. Offen ist derzeit noch, wann die Arbeiten beginnen. Foto: Chris Lederer

Der schrittweise Umzug der Park-Realschule von Zuffenhausen nach Stammheim ist im Gang. Die Fünft- und Sechstklässler der Realschule werden bereits in Stammheim unterrichtet.

Stuttgart-Stammheim - Der schrittweise Umzug der Park-Realschule von Zuffenhausen nach Stammheim ist im Gang. Die Fünft- und Sechstklässler der Realschule werden bereits in Stammheim unterrichtet. Weitere Klassenstufen werden in den nächsten Jahren hinzukommen – am Ende werden es rund 900 Schüler sein. Weil die Kapazitäten für die erwartete Schülerzahl am Standort aktuell nicht ausreichen, muss die Schule erweitert werden (wir berichteten). Doch das geht nicht so schnell wie es gewünscht, beziehungsweise nötig ist.

Um sich ein Bild von der Situation zu machen, hat Umweltminister Franz Untersteller die Schule am Fliegenweg in Stammheim Ende 2016 besucht und sich die Sorgen der Rektoren angehört. Sie befürchten Engpässe, weil die neuen Gebäude nicht rechtzeitig fertig werden könnten. In einem Brief hat sich Untersteller an OB Kuhn gewandt und die Situation beschrieben. Mittlerweile liegt die Antwort des Stuttgarter Oberbürgermeisters vor: „Der Raumfehlbedarf beider Schulen am Standort beträgt aufgrund inhaltlicher Weiterentwicklungen an beiden Schulen und dem zusätzlich zu erwartenden Schüleraufkommen aus der Aufsiedlung rund 3130 Quadratmeter Programmfläche.“ Das mache die bauliche Erweiterung der Schule zwingend erforderlich. „Hierzu wurde gemeinsam mit beiden Schulleitungen ein Raumkonzept erarbeitet, das die Basis der städtischen Neubau- und Umstrukturierungsplanung darstellt“, erklärt Kuhn. Der erste Bauabschnitt, in dem ein Modulbau erstellt werden soll, ist bereits finanziert. 4,25 Millionen Euro hat der Gemeinderat zur Verfügung gestellt.

Eine Übergangslösung wird also immer wahrscheinlicher

Es ist vorgesehen, dass die beiden alten Schulpavillons abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Aus schulorganisatorischer Sicht sei es notwendig, diesen ersten Bauabschnitt bis zum Schuljahresbeginn 2018/19 zu erstellen. Doch daraus wird nichts: Die Stadt sieht „keine Möglichkeit, das Vorhaben in diesem zeitlichen Rahmen planerisch und baulich umzusetzen“, teilt OB Kuhn in seinem Brief mit. Als Gründe nennt er die bei dieser „Gesamtprojektgröße erforderlichen Fristen für Vergabeverfahren für Planungsleistungen, Planung und Bau“. Eine Übergangslösung wird also immer wahrscheinlicher. Auf Nachfrage teilt ein Sprecher der Stadt mit, dass das Schulverwaltungsamt bereits im November 2016 das Hochbauamt mit der Planung und Umsetzung von acht Unterrichtsräumen in Containerbauweise beauftragt habe. Momentan fänden noch Abstimmungsgespräche zwischen Schulverwaltungsamt, Hochbauamt, den Rektoren sowie der Bezirksvorsteherin zu konkreten Fragen der Umsetzung statt, um auf dieser Grundlage einen Beschluss im Gemeinderat zu fassen.

Der Schulstandort als solcher stellt die Planer vor manche Herausforderung. Dazu tragen auch Lage und Baurecht bei, wie Kuhn in seinem Brief weiter ausführt: „Für das Schulgrundstück liegt kein rechtsgültiger Bebauungsplan vor, daher sind bauliche Veränderungen und Entwicklungen nach dem Paragrafen 34 beziehungsweise 35 des Baugesetzbuches zu bewerten und zu entscheiden.“ Das Grundstück liege am Ortsrand im Übergang zwischen Innen-, Außenraum und Landschaftsraum, der als Schutzgebiet ausgewiesen sei. Daher müssten neu zu „entwickelnde Bausteine/Gebäude sich entsprechend in die Situation einfügen, um genehmigungsfähig zu sein“.

Der zweite Bauabschnitt, der Mensa und weitere Grundschulgebäude ist nicht finanziert

Was die weitere Planung über den Modulbau hinaus angeht, so sei der Stand folgender: Der zweite Bauabschnitt, der Mensa und weitere Grundschulgebäude beinhaltet, sei noch nicht finanziert, vom Gemeinderat seien jedoch Planungsmittel zur Verfügung gestellt worden. Ein Vorprojektbeschluss als Grundlage für einen Architektenwettbewerb soll voraussichtlich noch vor den Sommerferien in den gemeinderätlichen Gremien gefasst werden.

Langfristig sollen am Schulstandort die vier- bis fünfzügige Ganztagesgrundschule mit Grundschulförderklasse und einer Internationalen Vorbereitungsklasse sowie die Parkrealschule mit voraussichtlich drei Zügen mit offenem Ganztagesangebot und ebenfalls einer Internationalen Vorbereitungsklasse untergebracht werden.