„Die Physiker“ ist ein bedeutendes Werk aus dem Jahr 1961 Foto:  

Die Geschichte ist ein Klassiker – aber immer wieder aufs Neue spannend. Schüler des Wilhelms-Gymnasiums in Degerloch bringen am 20. und 21. November „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt auf die Bühne.

Degerloch - Was wäre, wenn ein Forscher die eine Formel entdeckt, mit der er die Welt beherrschen könnte? Genau dies gelingt Johann Wilhelm Möbius in der Komödie „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt. Möbius weiß um die möglichen Folgen, wenn sein Wissen in die falschen Hände gerät. Ihm ist klar: Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden. Er sieht nur einen Ausweg: Flucht. Er gibt vor, er höre König Salomo, der ihm Befehle erteile. Denn in einer psychiatrischen Klinik glaubt er sich in Sicherheit. Die Geschichte von Möbius und seinen Kontrahenten bringt die Theatergruppe des Wilhelms-Gymnasiums nächstes Wochenende auf die Bühne.

Krankenschwester müssen ihr Leben lassen

Möbius wähnt sich in Sicherheit. Doch die Geheimdienste schlafen nicht. Die Spione Herbert Beutler und Ernst Ernesti, die sich angeblich für die bekannten Physiker Isaac Newton und Albert Einstein halten, versuchen heimlich, Möbius auf ihre jeweilige Seite zu ziehen. Mehrere Krankenschwestern müssen ihr Leben lassen. Die wirkliche Gefahr geht jedoch von der Chefärztin Mathilde von Zahnd aus – doch wer glaubt noch Mördern, die angeblich psychisch krank sind?

„Die Physiker“ entstand 1961. Das Werk von Friedrich Dürrenmatt steht oft als Lektüre für die mündliche Abitursprüfung im Fach Deutsch zur Wahl. Die Komödie wird seit Jahrzehnten immer wieder von den verschiedensten Theatergruppen aufgegriffen. „Wir haben das Stück gewählt, da es ein Klassiker und das Thema zudem hochaktuell ist“, sagt Tobias Mundel und weist auf das aktuelle Spannungsfeld zwischen Forschung und Verantwortung hin, in dem sich die Gentechnik befindet. Er ist Leiter der Theatergruppe des Wilhelms-Gymnasiums. Jedes Jahr stellt er mit seinen Schülern ein Stück auf die Beine. In der neuen Aufführung werden Schauspieler von der 10. bis zur 13. Klasse zu sehen sein. „Wir haben diesmal eine recht frisch zusammengesetzte Theatergruppe“, sagt Mundel. Seit dem vergangenen Schuljahr wird geprobt.

Zwei Vorführungen sind geplant

Bei den „Physikern“ Im Publikum willkommen sind Theater- und Dürrenmattliebhaber aller Altersklassen. „Ich denke aber, wenn man mit der Diskussion auf der Bühne tatsächlich etwas anfangen können möchte, dann geht das von 14 oder 15 Jahren an“, sagt Mundel.

An zwei Vorstellungsterminen, nämlich Donnerstag und Freitag, 20. und 21. November, jeweils von 19.30 Uhr an haben die Gäste die Möglichkeit, „Die Physiker“ auf der Bühne zu erleben. Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse oder vom heutigen Montag, 17. November, an täglich zwischen 12 und 12.30 Uhr unter Telefon 2 16-8 93 30. Veranstaltungsort ist die Turn-und Versammlungshalle an der Albstraße 80. Die Eintrittskarten kosten für Erwachsene acht Euro, Schüler und Studenten bekommen die Karten ermäßigt für fünf Euro.