Die Schulleiterin Corinna Emeling und der Regierungspräsident Wolfgang Reimer pflanzen einen Brombeerstrauch für den Schulgarten der Fasanenhofschule. Foto: Sandra Hintermayr

Die Fasanenhofschule möchte einen Schulgarten als praktisch orientierten Lernort einrichten. Er soll die Schüler wieder mehr mit der Natur in Kontakt bringen.

Fasanenhof - Das Konzept der Fasanenhofschule habe einfach überzeugt, sagte Heidemarie Hübinger vom Regierungspräsidium (RP) Stuttgart. Die Schule hat sich mit einem detaillierten Plan an der Schulgarteninitiative beteiligt und war aufgrund ihres Engagements vom RP als Veranstaltungsort für den Abschlussworkshop der Schulgarteninitiative 2015/16 ausgewählt worden. „Die Fasanenhofschule hat sich Gedanken gemacht, was sie wann und wo im Schulgarten umsetzen will“, sagte Hübinger bei dem Workshop am Freitag. Zahlreiche Lehr- und Erziehungskräfte aus ganze Baden-Württemberg waren gekommen, um sich inspirieren zu lassen, wie sie einen Garten in ihrer Schule gestalten können.

Corinna Emeling sieht den Schulgarten als eine Möglichkeit, den Kindern die Natur näherzubringen. „Viele Kinder kennen den Umgang mit der Natur heute gar nicht mehr“, sagte die Rektorin der Fasanenhofschule. Gerade auf dem Fasanenhof, wo fast 90 Prozent der Kinder laut Emeling aus bildungsfernen Familien kommen, sei es wichtig, das Naturverständnis zu vermitteln. „Die Kinder lernen zum Beispiel, wo die Kartoffel herkommt, die sie sonst im Supermarkt kaufen“, so Emeling. An der Fasanenhofschule sollen sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen angebaut werden. Das ganze Jahr über wird es im Garten etwas zu erleben geben. „Für die Schüler ist es toll zu sehen, was aus den Samen wird, die sie eingepflanzt haben“, sagte die Schulleiterin. Der Unterricht kann im Schulgarten praxisnah gestaltet werden, zudem bietet die Ganztagsschule am Nachmittag Garten-AGs an. „Der Schulgarten ist uns wichtig. Er bietet den Kindern, die ihre Freizeit sonst zumeist vor dem Fernseher verbringen, die Möglichkeit, mit der Natur in Kontakt zu kommen.“

Unterricht im Grünen Klassenzimmer

Das ist auch das Anliegen von Wolfgang Reimer. „Wir entfernen uns immer mehr von der Natur. Es ist wichtig, dass die Kinder ein Verständnis dafür entwickeln“, sagte der Regierungspräsident. Ein Schulgarten biete die Möglichkeit, die Natur im Wandel der Jahreszeiten zu beobachten, vom Auskeimen der ersten Pflanzen im Frühjahr über die Ernte der Früchte bis zum Verfärben der Blätter im Herbst. Reimer brachte eine Kiste mit Blumenzwiebeln mit und pflanzte gemeinsam mit der Schulleiterin einen Brombeerstrauch im neuen Schulgarten. „Mit dem praxisorientierten Unterricht möchten wir bei den Kindern die Freude an der Natur wecken“, sagte Reimer. Aus diesem Grund werden an der Fasanenhofschule nicht nur Sträucher, Hecken und Blumen gepflanzt, sondern auch Sitzgelegenheiten für den Unterricht im „grünen Klassenzimmer“ aufgebaut.

Die Schulgarteninitiative wird getragen vom Kultusministerium und dem Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz und unterstützt von der Gartenakademie Baden-Württemberg sowie Obst- und Gartenbauvereinen. Gemeinsam unterstützen sie die Schulen mit Fachwissen und Starterpaketen für die Bepflanzung des Gartens.