Die Schüler der Pestalozzischule können den Interimsbau nun nutzen. Foto: Archiv Alexandra Kratz

Nach mehrfacher Verzögerung können die Schüler der Pestalozzischule den Interimsbau nun nutzen. Der Bezirksbeirat wünscht sich Informationen zum Stand des Projekts Schulcampus.

Vaihingen - Die gute Nachricht zuerst: Die Schüler der Pestalozzischule haben nach den Herbstferien den Interimsbau beziehen können. Bau und Fertigstellung des Gebäudes hatten sich mehrfach verschoben. In der jüngsten Bezirksbeiratssitzung informierte Stephan Herrmann, der beim Hochbauamt für die Abteilung Schul- und Sportbauten zuständig ist, über den Interimsbau. „Wir sind am 7. November in Betrieb gegangen, es gibt lediglich noch kleinere Maßnahmen umzusetzen“, sagte Herrmann. Dazu gehöre etwa eine Treppe, über die die Schüler vom Interimsbau auf den Schulhof gelangen können. Sie soll in dieser Woche fertiggestellt werden.

„Alle Klassen, die bis dato in den Pavillons einquartiert waren, können nun im Interim oder im Hauptbau unterrichtet werden“, sagte Herrmann. Die maroden Pavillons stehen also leer und werden nun ausgeräumt, damit sie abgerissen werden können. Das wird aber vermutlich erst im Frühjahr geschehen. „Wir können die Fläche nicht über den Winter brach liegen lassen, deswegen wird der Abriss erst im Frühjahr stattfinden – vermutlich zwischen Ostern und Pfingsten. Dann können wir die Fläche begrünen“, erläuterte der Mann vom Hochbauamt.

Wichtige Fragen zum Campus bleiben unbeantwortet

Zum Thema Schulcampus, im Rahmen dessen die Pestalozzischule, die Robert-Koch-Realschule, das Hegel-Gymnasium und die Verbundschule Rohr näher zusammenrücken sollen, konnte Herrmann den Bezirksbeiräten nichts Neues berichten. „Wir warten selbst auf Informationen vom Schulverwaltungsamt.“ Von diesem konnte kein Vertreter zur Bezirksbeiratssitzung kommen. Die Mitarbeiter des Schulverwaltungsamts hätten zu viele Überstunden angehäuft, weil sie regelmäßig Abendtermine in den Bezirksbeiräten wahrnehmen müssten, deswegen habe nun kein Vertreter nach Vaihingen kommen können, verlas Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt aus einer Stellungnahme des Schulverwaltungsamts.

Das stieß auf wenig Verständnis bei den Lokalpolitikern, die sich Informationen zum Stand des Schulcampus wünschten. „Wichtige Fragen zum Projekt sind noch unbeantwortet, wie zum Planungsstand des ‚C4-Lernhauses’, dem Herzstück des Campus, zu den Planungsmitteln und den weiteren Schritten“, sagte Eyüp Ölcer (Freie Wähler).

Die Sanierungen sollen nicht aufgeschoben werden

Zwar sei die Campusentwicklung von großer Wichtigkeit, doch man dürfe dabei nicht die längst fälligen Sanierungen auf die lange Bank schieben. So gebe es an der Robert-Koch-Realschule und dem Hegel-Gymnasium dringenden Handlungsbedarf. „Einige Maßnahmen wurden mit Blick auf den Campus vorerst auf Eis gelegt. Man sollte die Campus-Idee und die Sanierungen aber getrennt voneinander betrachten. Die Sanierungsarbeiten sollten zum Wohle der Schüler und Lehrer zeitnah angepackt werden“, sagte Ölcer, insbesondere im Hinblick darauf, dass die Planung und Umsetzung des Campus vermutlich noch einige Zeit dauern werde.

„Der Bezirksbeirat hat das Interesse, dass das Angedachte umgesetzt wird, vor allem auch zeitnah“, ergänzte Ulrich Bayer (CDU). Er möchte, dass sich die Fraktionssprecher mit den jeweiligen Schulleitern an einen Tisch setzen und über die Campus-Pläne austauschen, „am besten in der Diskussion.“