Wo ist das Loch in der Kasse? Die Schuldnerberater helfen, auch vorbeugend Foto: dpa

Vielen Stuttgartern zerrinnt das Geld zwischen den Fingern. Deshalb bringt die Schuldnerberatung schon Schülern das Rechnen bei. Die Sozialverwaltung möchte diese Schulstunden nicht aufgeben, braucht aber ein größeres Budget dafür.

Stuttgart - Geht es nach der Empfehlung der Sozialverwaltung, wird die Schuldnerberatung ihre präventive Arbeit ausbauen. Entschieden wird im Gemeinderat, doch der Sozialausschuss hat sich diese Woche mit der Begründung der Zentralen Schuldnerberatung (ZSB) befasst. Demnach schult sie ehrenamtliche Finanzberater für den Besuch von Schulklassen, die Schulen aber brauchen in der Beratungsstelle öfter einen Ansprechpartner, als dies mit einem momentanen Stellenanteil von 15 Prozent möglich sei. Der Ausbau auf eine ganze Personalstelle würde rund 45 000 Euro kosten plus Sach- und Sekretariatskosten in Höhe von 27 000 Euro jährlich.

SPD-Stadträtin Marita Gröger hält es grundsätzlich für sinnvoll, „das Kind zu retten, bevor es in den Brunnen gefallen ist“, forderte aber die Behandlung im Schulbeirat. Gröger fragt sich, ob die Schulen zu den Präventionsveranstaltungen verpflichtet sind. AfD-Stadtrat Heinrich Fiechtner stellte in Abrede, dass die Beratungsstelle an ihrer Belastungsgrenze ist und dass es Erfahrungswerte gibt: „Würden sich ohne Prävention 90 von 100 Jugendlichen in Schulden verstricken?“ Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer sagte, die Vorlage sollte wohl doch noch in den Schulbeirat. „Ich empfehle Frau Eisenmann, dazu Herrn Fiechtner einzuladen.“