Fordert einen Türkei-Beauftragten im Land: Integrationsministerin Öney Foto: dpa

Regierungstreue Medien in der Türkei verdammten die Karikatur in einem Schulbuch als Respektlosigkeit: Da dies wohl nicht der letzte Streit mit der Türkei sei, brauche man einen Türkei-Beauftragten, sagt Intergrationsmionisterin Bilkay Öney den Stuttgarter Nachrichten.

Stuttgart – Die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) plädiert für einen Türkei-Beauftragten, um Konflikte zwischen den beiden Ländern und in der Bevölkerung zu verringern. „Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland knapp drei Millionen Türkeistämmige leben und wir mit diesen Menschen ein gutes Miteinander wollen, sollte sich die Bundesregierung fragen, ob sie nicht einen Türkei-Beauftragten benennen will“, sagte Öney den Stuttgarter Nachrichten.

Einen entsprechenden Beauftragten gebe es etwa für Russland. Damit reagierte Öney auf den neuen Karikaturenstreit. Wegen einer Zeichnung in einem baden-württembergischen Schulbuch hat das türkische Außenministerium Deutschland vorgeworfen, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus zu schüren und den deutschen Botschafter in der Türkei einbestellt.

Regierungstreue Medien in der Türkei verdammten die Karikatur als Respektlosigkeit und verwiesen darauf, dass Erdogan schon seit einiger Zeit im Ausland unfair behandelt und unter anderem als Politiker mit Sultans-Ambitionen dargestellt werde. „Das ist nicht der erste Streit mit der Türkei, und es wird wohl auch nicht der letzte sein“, sagte Öney.