In Fellbach sind die Schülerzahlen an den Grundschulen angestiegen. Foto: dpa

An Fellbachs Schulen fehlt es nach den Sommerferien an Personal – Kürzungen und Engpässe sind die Folge.

Fellbach -

Nicht nur für die Schüler beginnt heute wieder der Ernst des Lebens. Auch viele Lehrer stehen an diesem Montag nach den Sommerferien in den Startlöchern. Das Schuljahr 2017/2018 beginnt mit einer hohen Anzahl neuer Lehrkräfte. Die Zahlen des Regierungspräsidiums Stuttgart sprechen für sich.

So sind an den öffentlichen Schulen im Rems-Murr-Kreis 182 Lehrer neu eingestellt worden, dazu wurden noch mal 70 befristete Stellen geschaffen. Damit wird auf den Trend steigender Schülerzahlen reagiert, und die sind mitunter auf die steigenden Geburtenraten zurückzuführen.

Eine Entwicklung, die auch in Fellbach zu spüren ist. „Diese Tendenzen kann ich für unsere Stadt voll bestätigen. Wir haben die Situation im Blick und wissen auch, dass dadurch mehr Betreuungsplätze für Kleinkinder und ausreichend Lehrerstellen nötig sind“, sagt der Leiter des Stadtjugendreferats, Stephan Gugeller-Schmieg. Er vertritt momentan den Leiter des Amts für Bildung, Jugend, Familie und Sport, Bernd Kauffmann.

Auch in Fellbach fehlt es zum Schulbeginn an Lehrern

Trotz der Neueinstellungen ist die Personallage angespannt. „Jeder Ausfall stellt eine Herausforderung dar, für die eine individuelle Lösung gefunden werden muss. Deshalb werden wir als Staatliches Schulamt jeden Einzelfall mit der Schulleitung und mit der Schulgemeinschaft erörtern, um vertretbare Lösungen auszuloten“, sagt die Amtsleiterin des Staatlichen Schulamts Backnang, Sabine Hagenmüller-Gehring.

Auch in Fellbach fehlt es zum Schulbeginn an Lehrern. „Wir haben an allen Schulen einen Mangel an Lehrerstunden und starten mit Kürzungen und Zusammenlegungen. Ohne genügend Personal können viele Profile nicht angeboten werden“, sagt Renate Czischek, Rektorin der Albert-Schweitzer-Schule und geschäftsführende Schulleiterin in Fellbach.

Das sei deshalb problematisch, weil vorausschauend für die kommenden fünf Jahre mit deutlich mehr Kindern gerechnet werden müsse. „Das heißt, es zieht sich wie ein Rattenschwanz durch. Das fängt bei den Betreuungsplätzen für Kleinkinder an und hört bei genügend Lehrern an Grund- und weiterführenden Schulen auf“, sagt Renate Czischek und erinnert auch an den Ausbau der Ganztagsschulen, der langfristig ebenfalls mehr Lehrer nötig mache. „Außerdem wurden an den Grundschulen die Stunden erhöht“, sagt die geschäftsführende Schulleiterin in Fellbach.

Nicht nur die Schüler müssen umdenken und von heute an wieder die Schulbank drücken

Und vor allem dort steigen die Schülerzahlen laut Pressemeldung des Regierungspräsidiums Stuttgart signifikant an – laut Prognose an den öffentlichen Grundschulen im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 1,1 Prozent. „Da müssen wir jetzt nach den Ferien schauen, wie sich alles entwickelt“, sagt Renate Czischek.

Nicht nur die Schüler müssen umdenken und von heute an wieder die Schulbank drücken, auch für die Autofahrer gilt erhöhte Konzentration: Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen haben im vergangenen Jahr 70 Autofahrer ein Schulkind angefahren. 60 Schüler im Alter zwischen sechs und 17 Jahren wurden auf ihrem Schulweg leicht verletzt, zehn sogar schwer. Die Polizei, das Landratsamt und die Kreisstädte versuchen der erhöhten Unfallgefahr – besonders in der ersten Zeit nach den Sommerferien – durch ständig stattfindende Verkehrskontrollen entgegenzuwirken.