Bei einem Konzert in Las Vegas sind Schüsse gefallen. Foto: GETTY IMAGES NORTH AMERICA

In der Spieler-Metropole fallen bei einem Konzert Schüsse. Die Polizei schaltet den Täter aus - und zieht eine bittere Bilanz.

Las Vegas - Bei dem Angriff auf ein Freiluftkonzert in Las Vegas sind nach neuen Angaben mehr als 50 Menschen getötet worden. Die Polizei korrigierte die Zahl der Opfer nach oben. Zuvor war gemeldet worden, der Todesschütze habe mindestens 20 Menschen umgebracht und über 100 verletzt.

Der Schütze feuerte demnach am späten Sonntagabend (Ortszeit) vom 32. Stockwerk eines Hotels an der berühmten Casino-Meile aus auf Besucher des Konzerts. Er sei gestellt und getötet worden. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen Mann aus Las Vegas handeln. Wie auf einer Pressekonferenz weiter mitgeteilt wurde, sucht die Polizei nach einer Frau, die den Schützen begleitet haben soll.

Angeblich hunderte Schüsse

Zunächst war die Situation ziemlich unklar. Medienberichten zufolge sollen die Schüsse bei dem beliebten Route 91 Country Music Harvest Festival am Strip gefallen sein. Augenzeugen berichteten von Hunderten Schüssen bei dem Konzert mit rund 30 000 Besuchern. Viele Menschen hätten blutüberströmt am Boden gelegen, sagte ein junger Mann dem Sender CNN. Die Konzertbesucherin Cari Copeland Pearson sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir krochen über Tote.“ Sie habe vielfache Schüsse gehört, vermutlich aus einem automatischen Gewehr.

Die Polizei rief die Bevölkerung per Twitter dazu auf, die Gegend nahe der Meile voller riesiger Casinos sowie dem Flughafen zu meiden. Sie schrieb auch, dass einige Flüge zum nahe gelegenen Flughafen der Stadt umgeleitet worden seien.

Der bekannte Boulevard der Metropole, der sogenannte Strip, sei gesperrt worden.

Die Polizei ermahnte die Menschen während des Einsatzes, keine Livestreams von dem laufenden Polizeieinsatz ins Internet zu stellen.

Dies könnte die Einsatzkräfte in Gefahr bringen, twitterte die Behörde. Die Polizei ging im Laufe der Fahndung davon aus, dass keine weiteren Täter beteiligt waren.

Sie sucht via Twitter aber eine Frau, die sich mit dem Todesschützen in einem Hotelzimmer aufgehalten haben soll. Sie wurde als Marilou Danley identifiziert und wohnte nach Medienberichten möglicherweise mit dem Täter zusammen. Die Polizei veröffentlichte auf Twitter ein Foto der Frau und rief die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche auf.

Sie bezeichnete Danley aber nicht als mögliche Komplizin, sondern teilte lediglich mit, sie solle befragt werden. Bezirks-Sheriff Joe Lombardo sprach vor Journalisten von einer „Person von Interesse“. Gesucht wurde am Montag in Verbindung mit dem Schützen auch nach zwei Autos. Der Mann war nach den Schüssen von Polizisten gestellt worden und ist tot. Sein Name wurde bisher nicht bekannt.