Das Landgericht Ulm hat vier Männer wegen eines Mordanschlags verurteilt Foto: dpa

Nach penibler Planung sollen vier Männer versucht haben, den Nebenbuhler ihres Auftraggebers umzubringen – dafür hat das Landgericht Ulm sie zu Haftstrafen verurteilt.

Schlierbach/Ulm - Nach penibler Planung sollen vier Männer versucht haben, den Nebenbuhler ihres Auftraggebers umzubringen – dafür hat das Landgericht Ulm sie zu Haftstrafen verurteilt. „Alle vier haben eine Tat mit verheerenden Folgen zu verantworten“, so Vorsitzender Richter Gerd Gugenhan am Freitag. Der 45-Jährige hatte den Mordversuch in der Nähe eines Maisfeldes in Schlierbach (Kreis Göppingen) im vergangenen August überlebt. Die Täter wurden mit Strafen von vier bis 13 Jahren belegt. Dass das Opfer nicht gestorben ist, sei reines Glück gewesen – auch für die Angeklagten. Denn zwei von ihnen wären sonst lebenslang ins Gefängnis gekommen.

Letztlich sei es bei der Tat um eine unglückliche Beziehung des 26-jährigen Hauptangeklagten zu einer jungen Frau gegangen. Wenige Monate waren die beiden zusammen, dann gab sie ihm den Laufpass. Der 26-Jährige habe ihrem früheren Lebenspartner dafür die Schuld gegeben und dem Mann Rache geschworen. Sorgfältig habe er durchdacht, wie er den 45-Jährigen aus dem Weg schaffen könnte. Er selbst habe sich die Finger dabei nicht schmutzig machen wollen. „Sein Konzept war: Dafür habe ich meine Leute.“ Also habe der Mann versucht, Freunde und Bekannte für die Tat anzuheuern. Bei einem 20-Jährigen hatte er Erfolg. Für 1000 Euro erklärte der sich bereit, die tödlichen Schüsse abzugeben. Ein 23-Jähriger sollte dem Schützen für 1000 Euro den Rücken frei halten.

An einem Maisfeld fanden sie ihr Opfer, das mit seinem Hund unterwegs war. Vier Schüsse feuerte der 20-Jährige aus dem Auto ab. Einer traf das Opfer im Bauch, ein zweiter am Oberschenkel. Mit letzter Kraft robbte der 45-Jährige in das Maisfeld, doch die Männer setzen ihm nach. Zweimal schoss der 20-Jährige dann noch aus nächster Nähe. Doch das Opfer konnte mit letzter Kraft einen Notruf absetzen und wurde gerettet.

Der 26-Jährige, den die Richter für den Anführer halten, muss dafür 13 Jahre ins Gefängnis. Er bestreitet vehement, überhaupt etwas mit der Tat zu tun zu haben - doch das Gericht hielt die Indizien für eindeutig. Der 20-jährige Schütze kam mit zehn Jahren davon, weil er gestanden hatte.