Taxis sollen Schulkinder in Korb nach Unterrichtsende zum Hort fahren. Foto: dpa

Mehrheitlich hat der Gemeinderat von Korb jüngst dafür gestimmt, Hortkinder per Taxi von einer Schule zur anderen zu fahren. Die Kosten belaufen sich auf 2500 Euro pro Schuljahr.

Korb - Mehrheitlich hat der Gemeinderat von Korb (Rems-Murr-Kreis) jüngst dafür gestimmt, Hortkinder per Taxi von einer Schule zur anderen zu fahren. Die Kosten belaufen sich auf 2500 Euro pro Schuljahr. „Und das, während man anderswo überlegt, wie man der Eltern-Taxis Herr wird“, sagt Gerhard Brenner, Gemeinderat der Grünen. Seine Fraktion hatte deswegen beantragt, das Thema noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen, „im Interesse der Gesundheit der Kinder“, wie es in der Vorlage heißt. In der Sitzung vom 11. November wurde das Thema teilweise sehr emotional diskutiert. „Dabei ist ein wenig in Vergessenheit geraten, warum wir die Kinder durch die Gegend fahren lassen“, sagt Kai-Uwe Müller, der Korber Hauptamtsleiter.

Etwa einen Kilometer sind die Urbanschule und die Keplerschule voneinander entfernt. Seit diesem Schuljahr gehören sie zusammen – die beiden Schulen sind zur Gemeinschaftsschule Korb verschmolzen. Das Zusammenwachsen hat gerade begonnen und ist in manchen Bereichen nicht so einfach. Das zeigt sich auch beim Thema Hort. Dieser befindet sich an der Brucknerstraße, in der ehemaligen Keplerschule. Dort werden aber seit diesem Schuljahr keine Grundschüler mehr aufgenommen – die Erstklässler wurden allesamt am Standort Urbanstraße eingeschult, wo in Zukunft die Primarstufe der Gemeinschaftsschule unterkommen soll. Jene Kinder, welche den Hort besuchen, müssen nach dem Unterricht von der Urbanstraße zur Brucknerstraße kommen. „Wir befinden uns in einer Übergangszeit. Irgendwann wird die Hortbetreuung an die Urbanstraße ziehen“, sagt Müller.

Die Kinder per Taxi von A nach B bringen zu lassen, war ein Vorschlag der Verwaltung. Diese favorisiert diese Art der Beförderung aus mehreren Gründen: „Wir brauchen eine verlässliche und pragmatische Lösung“, sagt Müller. Das sei mit der Taxi-Zentrale möglich, zumal diese auch kurzfristig auf Stundenplanänderungen reagieren könne. „Es hört sich vielleicht luxuriös an. Aber wir haben Erstklässler, die wir sicher von einem Ort zum anderen bringen möchten“, sagt Rektor Thomas Kuntz, der diese Lösung ebenfalls für die beste hält.

Die Grünen-Fraktion hätte es gerne gesehen, wenn Ehrenamtliche die Kinder auf ihrem Weg begleiten würden. „Ja, es ist organisatorisch einfacher, gleichzeitig bringt man den Kindern nahe, dass Wege von 800 Meter Luftlinie keinesfalls mehr zu Fuß bewältigbar sind“, heißt es in einem Bericht der Fraktion zur Gemeinderatssitzung. Man könne Ehrenamtlichen nicht alles aufladen, meint dagegen Schulleiter Thomas Kuntz. Zudem sei es nur für eine gewisse Zeit, sagt Müller: „Und der Hort macht auch Bewegungsangebote.“