Lange Perücken und prächtige Gewänder sind typisch für das Barock Foto: Schlösser und Gärten

Mit mehreren Hundert Veranstaltungen im Themenjahr „Barock“ möchten die Schlösser und Gärten im Land begeistern.

Ludwigsburg - Eine Epoche als Thema zu behandeln, und das in 16 Schlössern, Klöstern und Gärten in Baden-Württemberg: Das ist das neue Konzept der Staatlichen Schlösser und Gärten. Mit der Neuausrichtung sollen noch mehr Besucher in die Monumente gelockt und für die Vergangenheit begeistert werden. Das erste Themenjahr beschäftigt sich mit dem Barock.

Immerhin sei diese Zeit weit mehr als nur Puder und Perücke. „Es ist eine Epoche von Glanz und Armut, Leidenschaft und Frömmigkeit, Festkultur und Krieg, überschwänglicher Freude und Bewusstsein der menschlichen Vergänglichkeit“, sagt Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten.

In den Schlössern im Land könne diese Epoche erlebt werden. Es handele sich dabei um Originale, die in ihrer authentischen Erhaltung mehr als eindrucksvoll seien, so Hörrmann. Mit zahlreichen Sonderausstellungen, Sonderführungen, Lesungen, Theaterdarbietungen und Konzerten soll die Epoche in all ihren Facetten dargestellt werden.

Barocke Fanfaren und Sonderführungen

Los geht es bereits am Sonntag, den 26. April, mit dem „Barocksonntag“. Um 12 Uhr erklingen in mehreren Monumenten barocke Fanfaren mit dem Präludium („Eurovisionsmelodie“) aus dem Te Deum von Marc-Antoine Charpentier. Anschließend begrüßen barock gekleidete Damen und Herren die Besucher und führen durch die Schlösser.

Im Ludwigsburger Schloss gibt es um 14 Uhr (für Kinder und Familien) und 17 Uhr (für Erwachsene) die Sonderführung „Barocke Spiele“ mit Spielaktionen. „Farbe, Glitzer und Spitze: die höfische Mode des Barock“ ist das Thema einer Führung im Modemuseum (13 und 15 Uhr). Eine Sonderführung im Keramikmuseum befasst sich mit den berauschenden Genussmitteln des Barock wie etwa dem Kaffee (13 und 15 Uhr).

Eine absolute Besonderheit ist die Führung um 13.30 Uhr im Ludwigsburger Schlosstheater mit Chefrestaurator Felix Muhle, der die barocke Theaterwelt unter die Lupe nimmt. Neben all den Führungen soll auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen. So werden in der Küche des Festinbaus unter der Anleitung eines Küchenchefs barocke Speisen wie Würstchen im Champagnerweinsud oder Tomatenkrapfen mit Röstbrot zubereitet (je Gericht fünf Euro).

Kostümspiele zum Mitmachen

Im Barockschloss Mannheim kommt beim Familienfest am 21. Juni (10 bis 17 Uhr) bei Kostümspielen zum Erleben und Mitmachen die ganze Familie auf ihre Kosten (www.schloss-mannheim.de).

Auf die Spuren Balthasar Neumanns begeben sich die Besucher am 2. August bei einer Führung um 15 Uhr im Schloss Bruchsal (www.schloss-bruchsal.de).

Am kommenden Sonntag spielt das Kinder- und Jugendbarockorchester Die Telemänner um 12 Uhr ein Konzert im Weißen Saal des Schlosses Solitude Stuttgart, Rüdiger Safranski liest ebenfalls im Weißen Saal am 9. Oktober um 19 Uhr aus „Schiller – der Schwabe“ (www.schloss-solitude.de).

Gleich mehrere Konzerte bietet das Kloster Schöntal (www.schloesser-und-gaerten.de) an, nämlich am 21. Juni, 18. Juli sowie am 13. September.

Mit der „Schlosscard“ in 24 Schlösser und Gärten

Das „Leben am Hofe“ wird in Kinderführungen mit Kostümierung am 28. Mai, 16. Juli, 13. August sowie am 3. September jeweils um 11 Uhr im Neuen Schloss Meersburg dargestellt.

Alle Sonderführungen und Veranstaltungen können im Rahmen des regulären Eintritts hinzugebucht werden, eine Anmeldung unter der Telefonnummer 0 71 41 / 18 20 04 wird empfohlen.

Tipp: An allen Schlosskassen gibt es die „Schlosscard“ für 24 Euro zu kaufen, diese ist ein Jahr gültig und berechtigt zum einmaligen freien Eintritt in 24 Schlösser und Gärten. Mit der „Schlosscard plus“ für zusätzliche zwölf Euro kann man zudem vier Veranstaltungen innerhalb des Themenjahrs Barock besuchen.