Vor dem Konstanzer Tanzlokal liegt noch eine Patrone der amerikanischen Schnellfeuerwaffe. Foto: dpa

Ein Mann will in eine Disco und mit einem US-Schnellfeuergewehr Rache nehmen. Von der Bluttat in einer Konstanzer Großraumdiscothek werden allmählich immer mehr Hintergründe bekannt.

Konstanz - Nach der tödlichen Schießerei an einer Konstanzer Diskothek soll eine Obduktion klären, ob der 34-jährige Täter unter Drogeneinfluss stand. Auch der Leichnam eines bei der Schießerei getöteten 51-jährigen Türstehers werde obduziert, erklärte die Polizei. Sie korrigierte die Zahl der Verletzten auf vier. Demnach meldete sich ein Gast, der einen Streifschuss erlitten hatte. Neben dem ebenfalls erschossenen Täter kamen ein Polizist, eine weitere Person und ein zweiter Türsteher ins Krankenhaus. Letzterer sei von sechs Kugeln getroffen worden, berichtete der Betreiber des Tanzlokals. Die Disco werde erst am Freitag wieder öffnen. Die Eintrittsgelder sollen der Familie des Opfers gespendet werden.

Hintergrund der Tat sind Streitigkeiten mit einem leitenden Mitarbeiter. Er war der Schwager des 34-Jährigen und wurde vom Betreiber inzwischen freigestellt. Der Täter irakisch-kurdischer Herkunft war als Kind im Jahr 1991 nach Deutschland gekommen. Er ist vorbestraft unter anderem wegen Körperverletzung und Drogendelikten. Laut „Südkurier“ hatte er zuletzt bei den Konstanzer Bäderbetrieben eine Ausbildung zum Bademeister begonnen. Allerdings sei er krank geschrieben gewesen. Er litt unter Schlafstörungen. Seine Bemühungen um einen Therapieplatz seien bisher ohne Erfolg gewesen.