Satiriker Shahak Shapira (Zweiter von links) postete am Sonntag ein Video, in dem er über die Übernahme der AfD-Facebook-Gruppen informiert. Foto: dpa

Die Satire-Partei „Die Partei“ hat sich in 31 AfD-Facebook-Gruppen eingeschleust und einige Änderungen vorgenommen. Wir zeigen Ihnen das Video, dass über die Aktion informiert.

Stuttgart - Drei Wochen vor der Wahl hat die AfD einen Dämpfer in einem ihrer wichtigsten Wahlkampfinstrumente hinnehmen müssen: Wie der Satiriker Shapira am Sonntag in einem Facebook-Video verkündete, seien 31 geheime AfD-Facebook-Gruppen mit rund 180.000 Mitgliedern von Mitgliedern der Satire-Partei „Die Partei“ übernommen worden.

„Mein Team und ich haben die Gruppen vor elf Monaten infiltriert, nun übernehmen wir die Macht“, so Shapira in dem Video. Gegenüber Jetzt.de erklärte der Satiriker, dass sie sich in den Gruppen mit Fake-Profilen als AfD-Anhänger ausgegeben hatten, so das Vertrauen der Administratoren gewinnen konnten und irgendwann selbst zu Administratoren wurden.

Gruppen werden umbenannt und öffentlich

Dann ging alles ganz schnell: Shapira und sein Team machten die einst geheimen Gruppen öffentlich, posteten das besagte Video und gaben den Gruppen Namen wie „Propagandaminister Shahak Shapira – FanCLUB“ oder „Die PARTEIOTEN“. Scrollt man nach unten, wird anhand früherer Beiträge schnell klar, dass es sich zuvor tatsächlich um eine AfD-Facebook-Gruppen gehandelt haben muss.

Laut Shapira soll Uwe Junge, Landesvorsitzender der AfD in Rheinland-Pfalz, von der Existenz der Gruppen gewusst haben, ebenso wie Frauke Petry. Auf Facebook scheint sich die AfD von den Gruppen distanzieren zu wollen. Auf einer nicht-verifizierten Facebook-Seite der AfD heißt es, dass die Gruppen von AfD-Fans erstellt worden waren und nicht von der Partei selbst:

Shapira erklärt, dass die Gruppen nicht von echten Menschen, sondern von Fakeprofilen – sogenannten Social Bots – gegründet wurden. „Verstehen Sie? Sie werden von Robotern verarscht“, so Shapira.

Abschließend gibt er allen Gruppen-Mitgliedern folgende Botschaft mit auf den Weg: „Wer eine Facebook-Gruppe nicht aufrecht erhalten kann, wird es mit einem ganzen Land erst recht nicht schaffen.“