Die Stöckacher Bürger sind gegen eine Luxussanierung ihres Stadtteils. Foto: dpa

Im Sanierungsgebiet Stöckach geht es jetzt los: Im April starten die Projektgruppen der Bürger mit der Arbeit.

S-Ost - Anfang März hat die Auftaktveranstaltung für die Bürger des Stadtteils Stöckach zum dortigen Sanierungsgebiet stattgefunden. Treibende Kraft hinter dem Engagement der Anwohner ist die Initiative Stöckach-Treff. Nachdem bei der ersten Veranstaltung sich bereits einzelne Projektgruppen zusammengefunden haben, wurden nun in der jüngsten Sitzung des Stöckach-Treffs die ersten Termine festgelegt.

In den einzelnen Projektgruppen sammeln die beteiligten Bürger Ideen, die bei den Ausschreibungen berücksichtigt werden. Auch die Entwürfe der Planer dürfen die beteiligten Bürger am Ende beurteilen. Damit in den Ausschreibungen geprüft werden kann, welche Ideen und Vorschläge überhaupt umsetzbar sind, starten die Projektgruppen bereits jetzt mit ihrer Arbeit.

Insgesamt acht Gruppen haben sich gebildet. Sie wurzeln in den wesentlichen Interessen der Bürger und Anwohner für den Stöckach. Das Hauptaugenmerk bei der Sanierung liegt auf dem Stöckachplatz. Weitere Gruppen kümmern sich um Verkehr in dem Quartiert, Gewerbe, Energie, öffentliche Räume für Kinder und Jugendliche und die Hauswirtschaftliche Schule. Eine weitere Gruppe setzt sich mit der Zwischennutzung der Schule bis zum Abriss auseinander.

Die Mitglieder des Stöckach-Treffs befürworteten auch die Bildung einer Gruppe zum Thema Gentrifizierung. Hier hatten sich bei der Auftaktveranstaltung bereits einige Interessierte zusammengetan. Die Bürger-Initiative will keine Luxussanierungen im Stadtteil haben. Ziel ist es, die Verdrängung der Anwohner durch höhere Mieten zu verhindern. Viele Mieter, aber auch Hausbesitzer, rund um den Stöckach befürchten genau das. Eine Aufwertung des Stadtteils könnte zur Folge haben, dass der Stöckach für gut bis sehr gut verdienende Bürger interessanter wird. Dies wiederum ließe die Mieten weiter steigen und verdrängte die ursprünglichen Bewohner. Bisher haben auch die Stadtplaner noch keine Idee, wie dies verhindert werden kann.