In der Schloß-Realschule für Mädchen Foto: Kathrin Wesely

Im Westen werden während der Sommerferien zahlreiche Schulen saniert – darunter die Schloß-Realschule für Mädchen, die Schloß-Realschule sowie die Falkert-, die Friedens-, die Kirchhalden- und die Vogelsangschule.

S-West - Schmuck leuchtet das rote Sandsteingebäude. In den letzten Wochen der Sommerferien sind die Arbeiten in der Schloß-Realschule für Mädchen schon weit vorangeschritten. Insbesondere sind die neuen, dunkelgrauen Sprossenfenster eingesetzt und schön geformte Schürzen für den Sonnenschutz montiert worden, wodurch der Bau aus den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts eine optische Aufwertung erfahren hat. „Wir haben etwas mehr Geld in die Hand genommen“, sagt Sibylle Rose, die bei der Stadt für das bauliche Gebäudemanagement zuständig ist. Die Fensterrahmen seien aus Eichenholz. Langfristig spare das Kosten, sagt Rose, weil man weichere Hölzer alle 20 Jahre neu lackieren müsse. Bei Eiche reichten alle 40 Jahre.

Weiße Fenster waren üblich

Man habe sorgfältig abgewogen, welche Farbe die Fenster haben sollten, sagt Sibylle Rose. „Auf den historischen Aufnahmen in Schwarz-weiß ließ sich nicht erkennen, ob die Fenster ursprünglich grau, ochsenblutrot oder dunkelgrün waren – was damals so die gängigen Farben waren.“ Dunkelgrau zu wählen, sei letztlich eine rein ästhetische Entscheidung gewesen. „Nach dem Krieg war es üblich, überall weiße Fenster einzusetzen, ob es zum Gebäude passte oder nicht.“ Das Schulhaus an der Schloßstraße war im Zweiten Weltkrieg schwer getroffen worden, der identische Zwillingsbau für die Buben auf demselben Gelände war komplett zerstört worden. Die Schloß-Realschule für Jungen wurde deshalb an die Breitscheidstraße umquartiert.

Chaotisch sieht es noch im ersten Stock der Schloß-Realschule für Mädchen aus: Das Lehrerzimmer wird vergrößert, weshalb ein Durchbruch zu einem benachbarten Klassenraum geschlagen wurde. Über die Dicke der Zwischenwand kann man nur staunen. Schon fast fertig ist der Schulsozialraum im Untergeschoss. Die Sozialarbeiter der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e.V. (Eva) haben hier nun ein eigenes Zimmer, wo sie sich mit Schülern besprechen können. Dafür musste der SMV-Raum halbiert werden. Die Baukosten in der Schule belaufen sich insgesamt auf fast 950 000 Euro.

Internettelefonie für die Schulen

Wie in der Schloß-Realschule für Mädchen herrscht in zahlreichen Schulhäusern der Stadt während der Sommerferien reger Baubetrieb. Insbesondere grobe und schmutzige Arbeiten, die im laufenden Betrieb untragbar wären, werden erledigt. In der Schloß-Realschule an der Breitscheidstraße werden beispielsweise die Decken erneuert. Stroh und Putz werden durch nicht brennbare Materialien ersetzt, und im selben Zuge wird die Verkabelung unter der Decke erneuert. Wie in vielen Schulen der Stadt werden auch in der Schloß-Realschule die Schultelefone auf Internettelefonie umgerüstet, weil die herkömmlichen Leitungen aufgrund von Überlastung schwächeln. Im Westen sind die Bauarbeiter außerdem in der Falkert-, der Friedens-, der Kirchhalden- und der Vogelsangschule zu Gange. Ferner wird im Königin-Olga-Stift und im Dillmann-Gymnasium saniert. Letztere Arbeiten zählen zu den aufwendigsten. Hier werden für 1,6 Millionen Euro Dächer und Fenster saniert, und im Erdgeschoss entstehen neue Lern- und Aufenthaltsräume für die Schüler.