Schulen und Vereine müssen vorübergehend auf das Untertürkheimer Hallenbad verzichten. Foto: Michael Steinert

Eine Abwasserleitung des Untertürkheimer Hallenbads ist defekt und muss aufwendig repariert werden.

Untertürkheim - Untertürkheim - Vereine und Schulen in Untertürkheim werden sich für wassersportliche Aktivitäten wohl bald eine neue Bleibe suchen müssen – zumindest vorerst. Denn das Hallenbad Untertürkheim muss voraussichtlich von Januar 2017 an für etwa sechs bis neun Monate schließen. Grund dafür sind massive Schäden an den Abwasserleitungen, die in dieser Zeit behoben werden müssen.

Dies hat der Erste Bürgermeister Michael Föll vergangene Woche bekannt gegeben. Seinen Angaben zufolge handelt es sich um einen komplexen Eingriff in die Gebäudesubstanz. Deswegen dauern die Arbeiten über Monate an. Die Kosten dafür belaufen sich laut der Stadt auf insgesamt rund eine Million Euro plus Steuern.

Kostspieliges Unterfangen

Die Bäderbetriebe Stuttgart hatten die Abwasserleitungen zuvor mit einer Kamera untersucht – und dabei erhebliche Schäden entdeckt. Die Reparatur wird voraussichtlich sehr aufwendig und kostspielig. „Das Problem ist, dass die Abwasserleitung unter den Bodenplatten liegt und das Hallenbad selbst auf Pfählen ruht, die tief im Neckar verankert sind“, erklärt Anita Grube, kommissarische Geschäftsführerin der Stuttgarter Bäderbetriebe. Daher seien die Arbeiten aus statischer Sicht schwierig. Zudem müssten die Bodenplatten stückweise geöffnet werden. „Und parallel müssen viele Leitungen demontiert und neu verlegt werden“, so Grube.

Schließung voraussichtlich im Januar 2017

Im Rahmen der Reparaturarbeiten wollen die Bäderbetriebe im Untertürkheimer Hallenbad auch gleich einiges erneuern: Die Heizungsanlage soll ertüchtigt und eventuell ausgetauscht werden. Die Brandschutzmaßnahmen sollen verbessert und die Dachentwässerung neu geregelt werden. So soll Wasser vom Dach künftig in den Neckar abgeleitet werden. Dafür, so Grube, fehle aber noch die wasserrechtliche Genehmigung.

Im Oktober 2016 rechnet Anita Grube mit dem Baubeschluss. Voraussichtlich im Januar 2017 wird das Hallenbad seine Pforten dann für sechs bis neun Monate schließen. „Eine konkrete Zeitplanung gibt es zwar noch nicht, aber wir wollen die Menschen schon frühzeitig über die geplanten Arbeiten und Einschränkungen informieren“, sagt Grube. „So haben die Nutzer des Hallenbads etwas Vorlauf, um nach Ausweichmöglichkeiten zu suchen.“

Das Bad wird von Vereinen und Schulen genutzt

Ausschließlich Schulen und Vereine nutzen das Bad, das vom Förderverein Hallenbad Untertürkheim betrieben wird. Doch schon damit ist das Hallenbad die ganze Woche über von morgens bis abends belegt. Laut Anita Grube könnten die Wassersportler während der Bauarbeiten im Winter möglicherweise auf die Traglufthalle des Untertürkheimer Inselbads ausweichen und im Sommer auf das Inselbad als Freibad. „Das wird aber natürlich nicht reichen“, sagt Grube. Daher müssten noch weitere Alternativen geprüft werden, damit die Betroffenen weiterhin Sport im Wasser treiben können.