Der De-Facto-Chef des südkoreanischen Technologiekonzerns Samsung hat angekündigt, im kommenden Jahr von seinem Posten zurückzutreten. Foto: dpa

Der De-Facto-Chef des südkoreanischen Technologiekonzerns Samsung hat angekündigt, im kommenden Jahr von seinem Posten zurückzutreten. Nach der Verurteilung des Samsung-Erben Lee Jae Yong steckt der Technologiekonzern in einer Krise.

Seoul - Kwon Oh Hyun, De-Facto-Samsung-Chef, erklärte am Freitag in einer Stellungnahme, er werde als Chef der Halbleiter- und Komponentensparte im März 2018 zurücktreten und auch nicht mehr als Vorsitzender des Aufsichtsrats kandidieren. Samsung erlebe eine „beispiellose Krise“ und brauche mehr denn je eine neue Leitung, so Kwon in einem Brief an Mitarbeiter. Mit einer neuen Führung und einem neuen Geist könnten die Herausforderungen der IT-Industrie besser angegangen werden.

Haftstrafe für Samsung-Erbe

Der 65-Jährige war seit der Verurteilung des Samsung-Erben Lee Jae Yong im August der De-Facto-Chef des Konzerns. Lee war im August wegen Bestechung, Unterschlagung von Gesellschaftsvermögen und Meineids zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Samsung wurde seither von Kwong und zwei weiteren Managern geführt. Die Sparte für Chips und Displays, die in Kwons Aufgabenbereich fiel, konnte in diesem Jahr einen beeindruckende Wachstum verbuchen. Am Freitag hatte Samsung bekannt gegeben, dass sich der Betriebsgewinn zwischen Juli und September im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht habe.