Innenminister Gall fordert, mit Prävention beispielsweise an Schulen der Gefahr des islamistischen Extremismus zu begegnen Foto: dpa

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall warnt davor, dass junge Frauen und Mädchen eine Heimatfront für rückkehrende Dschihadisten in Deutschland aufbauen.

Stuttgart - Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall warnt davor, dass junge Frauen und Mädchen eine Heimatfront für rückkehrende Dschihadisten in Deutschland aufbauen. "Darin sehe ich wirklich ein ernstes Problem", sagte der SPD-Politiker den Stuttgarter Nachrichten.

Solche Aktivitäten junger Frauen seien "subtile Menschenfängerei", mit der ein warmes Nest gebaut werde, in dem sich sowohl Rückkehrer aus dem Dschihad wie auch neue Extremisten wohl fühlen. "Was sich daraus entwickeln kann, das bereitet mir große, sehr große Sorge", sagte Gall. Der Minister ruft die Menschen auf, besonders wachsam zu sein: "in den Schulen, in den Vereinen, in den Moscheen, in den Familien".

Es müsse darauf geachtet werden, ob und wie sich Kinder und Jugendliche veränderten, um sie nicht an salafistische Extremisten zu verlieren. Der Innenminister rät, der Gefahr durch Islamismus mit präventiven Angeboten zu begegnen. Schulen hätten damit in anderen Bereichen wie der Verkehrserziehung sehr gute Erfahrungen gemacht.

Daran will Gall im Kampf gegen den Islamismus anknüpfen: "Die aktuellen Entwicklungen fordern von uns, auch in dieser Hinsicht zu überdenken, wo und wie welche wir die Schwerpunkte setzen. Da müssen halt einmal andere Angebote mal zurückstecken." Der Ressortchef warnte: "Wenn sich diese Szene verfestigt, dann haben wir ein noch größeres Problem, als ohne hin schon."