Folkmar Schiek (Mitte) übergibt im Beisein von Gerhard Widmaier (rechts) sein neues Buch über den Alten Friedhof an den Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt. Foto: Rebecca Stahlberg

Der Vaihinger Autor Folkmar Schiek hat ein neues Sachbuch über den Alten Friedhof Vaihingen verfasst und will gemeinsam mit Chronisten aus dem Stadtbezirk einen ortshistorischen Verein ins Leben rufen.

Vaihingen - Passend zum 140-jährigen Bestehen des Alten Friedhofs in diesem Jahr hat Folkmar Schiek ein Buch über denselben veröffentlicht. Geplant war dies zwar nicht, das Sachbuch hätte eigentlich bereits 2013 erscheinen sollen. „Aber so ist es ja jetzt umso besser“, sagt der Vaihinger Bestatter, Trauerbegleiter und Mediator.

Das Buch mit dem Titel „Geheimnis Friedhof. Historisches über den Alten Friedhof Vaihingen“ enthält 160 Abbildungen – aktuelle und historische – sowie ausführliche Informationen über die Entstehung des Friedhofs und seine Erweiterungen. Zudem erfährt der Leser Wissenswertes über die Stadtkirche – früher Sankt Blasius-Kirche – und deren Kirchhof. Vergangene Woche hat Schiek ein Exemplar seines neuen Buches an Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt überreicht.

Bis in die Nacht Material gesichtet

Recherchiert hat der umtriebige Autor im Stuttgarter Stadtarchiv, im Archiv des Bezirksrathauses und in den Sammlungen von Erwin Grieb und Gerhard Widmaier. „Die vielseitige Historie des Alten Friedhofs ist es wert, ihr nachzugehen“, erklärt Schiek seine Motivation, das Buch zu schreiben. Gut zwei Jahre hat er in seiner Freizeit daran gearbeitet. Wie viele Stunden er damit beschäftigt gewesen sei, könne er freilich nicht sagen, meint er. „Aber ich habe oft bis mitten in die Nacht hinein Material gesichtet und sortiert.“

Dem Buch auf den Weg geholfen haben mehrere Spender, unter anderem der Bezirksbeirat, Ursula Ida Lapp und Gertrud Simmendinger, die Otto F. Scharr-Stiftung, die Gärtnerei Elsäßer und die Firma Ewo. Eine Art Nebenprodukt, das aus Schieks Recherche entstand, ist eine im Sommer vorigen Jahres eingeweihte Steinstele mit Daten über den Alten Friedhof, die am Eingang aufgestellt wurde. Angefertigt hat sie der Vaihinger Bildhauer David Verstege.

Vaihingen hat noch keinen ortshistorischen Verein

Ein zweites Projekt, das schon länger in Schieks Kopf herumschwirrt und durch die Arbeit am Buch neue Nahrung bekam, ist ein ortshistorischer Verein. Diesen will der 44-Jährige im Laufe des nächsten halben Jahres gründen. „Gerhard Widmaier, Erwin Grieb und Walter Barthelmess haben lange Jahre treue Arbeit als Vaihinger Chronisten geleistet – das muss im Gedächtnis behalten werden“, sagt er. Zudem könne es nicht sein, dass Vaihingen als der flächengrößte Stadtbezirk keinen solchen Verein besitze. Interessenten gebe es bereits genügend, erzählt er, darunter die drei genannten Vaihinger Ortshistoriker, die als Gründungsmitglieder fungieren wollen.

Ein Heimatmuseum als fernes Ziel

Der Zweck des gemeinnützigen Vereins soll es sein, das vorhandene Material zusammenzuführen, weiteres zu sammeln und zu archivieren sowie ein Vortragswesen zu etablieren. Ein in etwas weiterer Zukunft liegendes Ziel könne es sein, ein Heimatmuseum einzurichten, so Schiek. Bestrebungen dieser Art hat es schon einmal gegeben; diese sind jedoch im Sande verlaufen als die Häussler-Insolvenz dafür sorgte, dass die ins Auge gefassten Räume an der Seerosenstraße nicht mehr zur Verfügung standen. In Kontakt getreten ist Schiek bereits mit einer Historikerin, die er für den Verein gewinnen will und mit Helmut Doka von der IG Stadtgeschichte. „Unterschätzen dürfen wir auf keinen Fall den Aufwand, die Exponate zu archivieren“, sagt Schiek. Ziel müsse es außerdem sein, jüngere Mitglieder zu gewinnen, betont Gerhard Widmaier. Wolfgang Meinhardt zeigt sich erfreut über Schieks Ankündigung, einen ortshistorischen Verein ins Leben zu rufen. „Das ist der richtige Schritt“, so der Bezirksvorsteher.

Kontakt
Wer sich für die Gründung des ortshistorischen Vereins interessiert, meldet sich bei Folkmar Schiek unter Telefon 78 28 56 60.