Monsanto will den Schweizer Saatguthersteller Syngenta kaufen. Dagegen formiert sich auch in den USA Widerstand. Foto: AFP

Der US-Saatguthersteller Monsanto will seinen Schweizer Konkurrenten Syngenta kaufen. Dagegen regt sich Widerstand – bei Syngenta selbst, aber auch Bauern tun sich zusammen.

Kansas City - Der US-Saatgut- und Genpflanzen-Hersteller Monsanto sieht sich bei der angestrebten Übernahme des Schweizer Rivalen Syngenta mit großem Widerstand durch amerikanische Bauern- und Verbraucherverbände konfrontiert. Verschiedene Gegner der Fusion haben einen losen Zusammenschluss gebildet und wollen ihre Einwände gemeinsam dem US-Justizministerium präsentieren, das über eine Genehmigung der Fusion entscheiden müsste. Auch Brasiliens Landwirte – das Land ist der zweitgrößte Markt für Monsanto und Syngenta – haben Widerstand angekündigt.

„Wir werden energisch gegen eine Fusion kämpfen“, sagte Roger Johnson, Präsident des US-Bauernverbands National Farmers Union. „Ein Zusammenschluss würde den Wettbewerb in einem ohnehin schon hoch konzentrierten Markt weiter verringern.“ Der fusionierte Konzern wäre ein dominierender Akteur bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln, kritisierte Diana Moss von der Nichtregierungsorganisation American Antitrust Institute. „Die Bauern müssen schon heute tief in die Tasche greifen.“

Auch Syngenta wehrt sich

Monsanto will Syngenta für 45 Milliarden Dollar übernehmen. Die Schweizer wehren sich nach Kräften gegen einen Verkauf und haben das Angebot des weltgrößten Saatgutanbieters als völlig unzureichend zurückgewiesen. Insidern zufolge bereitet der deutsche Chemiekonzern BASF ein mögliches Gegengebot für Syngenta vor.

Monsanto argumentiert, die Bauern würden von einem Zusammenschluss profitieren. Es werde mehr Innovationen geben, sagte eine Sprecherin des vor allem für seine gentechnisch veränderten Maissorten bekannte Konzerns. Wichtige Kundengruppen halten sich noch bedeckt. Der Verband der US-Maisbauern will erst die Details eines Zusammenschlusses abwarten und werde eine Analyse der Auswirkungen einer Fusion in Auftrag geben, sagte Verbandschef Chris Novak. Er begrüßte die „Transparenz“ der Monsanto-Führungsspitze, die sich Mitte Juli mit dem Verband getroffen hatte.