Foto: Fabia Schönenberger

Der Protest der "Parkschützer" hüllt den Stuttgarter Schlossgarten in bunte Farben.

Stuttgart - Das Aussehen des Stuttgarter Schlossgartens bietet zur Zeit ein einmaliges, wenn auch gewöhnungsbedürftiges Bild: Sehr viele Bäume der "Grünen Lunge" Stuttgarts wurden auf die unterschiedlichste Art und Weise geschmückt. Der Grund hierfür ist das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21", dessen Baufläche auch den Park miteinschließen soll.

Die Baumstämme im Schlossgarten sind umwickelt mit Kuscheltieren und Flyern, von den Ästen hängen bemalte CDs. Lässt man die Augen ein wenig nach oben schweifen, so kann man ganze Baumhäuser erkennen, die von "Parkschützern" und Mitgliedern der Organisation "Robin Wood" besetzt werden.

Manche liegen auf ihrer Matratze

Doch nicht nur die Baumkronen werden besetzt, auch am Boden befinden sich Lager der Aktivisten. Manche liegen auf ihrer Matratze, doch die meisten versammeln sich tagsüber am Infostand. Viele von ihnen haben zur Aufklärung der Stuttgarter Bürger unbezahlten Urlaub genommen und halten Tag und Nacht Wache.

Die Beweggründe sind unterschiedlich. So setzen sich die einen zum Beispiel primär für den Erhalt der mehr als 200 Jahre alten Bäume, die anderen allgemein für den Erhalt des geschichtslastigen Parks ein. Wiederum andere sind besorgt wegen der Mineralquellen im Stuttgarter Boden. Was auch immer die Gründe sein mögen - alle haben ein gemeinsames Ziel: Den Stop des "Wahnprojekts" Stuttgart 21. Denn, so erklärt einer der Aktivisten, seien sie doch alle Menschen, mit denen man reden könne.