Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Bahnchef Rüdiger Grube (rechts) Foto: dpa

Der Bahnchef sagte im Radio: "Spätestens nächsten Montag werden die Arbeiten fortgesetzt."  

Stuttgart - Bahnchef Rüdiger Grube lässt sich vom Widerstand der grün-roten Regierung im Südwesten nicht beirren und will das Milliardenprojekt Stuttgart 21 weiterbauen. Grube kündigte nach einem Treffen des Lenkungskreises mit Vertretern von Grün-Rot am Montag in Stuttgart an, dass die Bagger schon bald wieder rollen werden. „Spätestens nächsten Montag werden die Arbeiten fortgesetzt. Stuttgart 21 wird gebaut“, sagte Grube dem Radiosender hr-Info. Das Land müsse alle Kosten tragen, wenn es zu Verzögerungen kommt.

Grün-Rot will Baustopp bis Volksentscheid im Oktober

Zuvor hatten sich Grün-Rot und die Bahn nicht darauf einigen können, wie es langfristig mit dem Tiefbahnhof weitergehen soll. Beide Seiten verständigten sich darauf, dass ein Gespräch zwischen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in den nächsten sieben Tagen zu einer Entscheidung über die Zukunft des Projektes führen soll. Ramsauer hatte aber bereits angekündigt, Grün-Rot nicht entgegenkommen zu wollen.

Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) äußerte Unmut über das Vorgehen der Bahn. „Es hat uns ein stückweit geärgert, dass die Bahn einfach weitermachen will.“ Grün-Rot will einen Bau- und Vergabestopp bis zum geplanten Volksentscheid über Stuttgart 21 im Oktober, lehnt aber eine Kostenübernahme ab. Bahn-Technikvorstand Volker Kefer erklärte, sein Unternehmen habe keine andere Wahl. Man sei der neuen Koalition schon entgegenkommen, indem man bis zur Bildung der neuen Regierung gewartet habe. „Damit sind wir mit unserer Handlungsfreiheit am Ende. Das bedeutet, wir müssen jetzt weitermachen.“