Einige Scheiben an den Treppenaufgängen am S-Bahnhalt Österfeld sind kaputt. Das ist aber nicht das einzige Problem. Foto: privat

Die Bahn reinigt die S-Bahnstation Österfeld regelmäßig. Zu sehen ist davon nichts, findet ein Bürger, der dort auch einen zunehmenden Vandalismus beobachtet hat.

Vaihingen - Peter Obermeier ist verärgert. Der Vaihinger wohnt nicht allzu weit entfernt von der S-Bahnstation Österfeld. An den beiden Enden der Haltestelle gibt es jeweils ein Treppenhaus aus Glas. Durch diese gelangt man vom tiefer gelegenen Bahnsteig hinauf in Richtung Step-Gelände beziehungsweise ins Wohngebiet. Die Treppenhäuser sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Sie wirken dreckig, Glasscheiben sind kaputt. Obermeier formuliert es drastischer: „Dieser Brückenzugang wurde nach meinen Erkenntnissen von der Bahn noch nie gereinigt und ist in dem verschmutzten Zustand eine Einladung an Schmierfinken, die Bundesbahn bei der Verwahrlosungstaktik zu unterstützen. Die Sicherheits-Sichtscheiben mit Farbspray zu verunstalten ist gängige Praxis“, sagt er.

Die richtigen Ansprechpartner sind schwer zu bekommen

Dieser Zustand dauere bereits seit Jahren an, im vergangenen halben Jahr habe es aber noch einmal eine dramatische Steigerung gegeben. „Es wurden in einem zeitlichen Abstand von etwa zwei bis drei Wochen die Sichtscheiben der Brücke und des Aufzuges zerschlagen. Etwa die halbe Brücke ist bereits zerstört“, sagt Obermeier.

Er habe bei der Stadtverwaltung angerufen und eine einfache Frage gestellt: „Was tut man gegen diesen Vandalismus?“ Doch der Mitarbeiter am Telefon habe den Zustand dieser Brückenanlage lediglich sehr bedauert und ihm freundlich erklärt, dass die Bahn verantwortlich sei. Also versuchte es Obermeier auch bei der Bahn. Dort habe er aber überhaupt keinen Ansprechpartner gefunden. „Wie es scheint, interessiert die geschilderte Situation niemanden. Es ist abzusehen, dass bald keine Scheibe mehr in einem unbeschädigten Zustand ist“, so Obermeiers Fazit. Er hoffe nur, dass durch Splitter und Löcher in den Glasscheiben niemand zu Schaden komme. Und nicht nur er frage sich: „Was unternimmt die Stadt- und/oder Bahnverwaltung, um dem Vandalismus-Treiben ein Ende zu setzen?“

Die Bahn will die kaputten Scheiben demnächst erneuern

Auf Nachfrage unserer Redaktion antwortet ein Sprecher der Deutschen Bahn schriftlich: „Die Station Österfeld wird dreimal pro Woche gereinigt.“ Für den Steg sei jedoch die Stadt zuständig. Die Beseitigung größerer Schmierereien werde von der Bahn separat beauftragt. Die meisten Schmierereien an der S-Bahnstation würden sich allerdings im Gefahrenbereich der Gleise befinden. Dort sei die Reinigung sehr aufwendig, denn dazu müsse die Bahn die Gleise sperren und zusätzlich Sicherheitspersonal beauftragen.

Die DB möchte die kaputten Scheiben demnächst erneuern. Allerdings sei sie nur für die kaputten Glasfenster am Aufzug zuständig. Das seien aktuell zwei Scheiben. „Am Steg sind nach unseren Infos sieben Scheiben beschädigt. Zu diesem Thema haben wir die Stadt zweimal angeschrieben“, so der Bahnsprecher. Auf Nachfrage unserer Zeitung sagt Wolfgang Arnold: „Der Austausch der Scheiben ist bereits in Auftrag gegeben.“ Der Bahnsprecher ergänzt: Vandalismus sei ein allgemein gesellschaftliches Thema und finde in vielen öffentlichen Anlagen statt, also auch in Bahnanlagen. Die Bahn schaue nicht tatenlos zu. So sei die Station Österfeld kameraüberwacht. Zudem seien Mitarbeitern der DB-Sicherheit regelmäßig vor Ort.

Die Stadt sieht die Zuständigkeiten bei der Reinigung der Stege an der S-Bahnstation Österfeld anders. Zwar sei die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) für den südlichen Steg in Richtung des Wohngebiets zuständig. Beim nördlichen Steg sei die Verantwortlichkeit jedoch zweigeteilt. Der vordere Teil in Richtung Westen befinde sich im öffentlichen Verkehrsraum und werde von der AWS gereinigt. Für den östlichen Teil sei die Deutsche Bahn zuständig. Zudem schreibt die Stadt: „Da es sich bei den Stegen um öffentliche Flächen handelt, werden sie im gleichen Intervall wie Gehwege gereinigt.“ Aktuell also alle zwei Monate, allerdings solle das Intervall mit der Umsetzung des Projekts „saubere Stadt“ erhöht werden.