Mehr S-Bahn-Züge sollen mehr Pünktlichkeit bringen Foto: Peter Petsch

Der Verband Region Stuttgart will weitere zehn neue Züge kaufen, um seine S-Bahn wieder flott zu machen. Die Regionaldirektorin Nicola Schelling darf dafür 80 Millionen Euro ausgeben. Das hat auch Auswirkungen auf den 15-Minuten-Takt.

Stuttgart - Der Verband Region Stuttgart will weitere zehn neue Züge kaufen, um seine S-Bahn wieder flott zu machen. Die Regionaldirektorin Nicola Schelling darf dafür 80 Millionen Euro ausgeben.

Eigentlich betreibt die Bahn-Tochter DB Regio die Stuttgarter S-Bahn mit 147 Zügen. Weil die Wunschliste des Auftraggebers Verband Region Stuttgart aber noch lang ist, sollen weitere zehn dazukommen. Zu den Wünschen gehört, dass längere Züge eingesetzt werden sollen, damit sich die Fahrgäste in Stoßzeiten nicht in wenige Waggons quetschen und die Züge deshalb erst später losfahren können. Dazu gehört auch, dass an Endstationen wie Schorndorf und Bernhausen (S 2) sowie Weil der Stadt (S 6) Züge im fliegenden Wechsel mit den einfahrenden Garnituren starten sollen. Das Wenden kostet aktuell zu viel Zeit. Mit solchen Ideen hoffen Bahn und Regionalverband, wertvolle Minuten aufholen zu können. Aktuell sin d in der Hauptverkehrszeit höchstens drei von vier S-Bahnen einigermaßen pünktlich.

Geplant ist auch, den 15-Minuten-Takt am Nachmittag weiter auszudehnen. Beschlossene Sache ist, dass vom 15. Dezember an die meistgenutzte Linie S 1 bereits von 15 Uhr an jede Viertelstunde auf die Reise gehen soll. Auf allen anderen Linien wird das gegen 15.30 Uhr der Fall sein, der 15-Minuten-Takt wird dann gegen 19.30 Uhr anstatt wie heute um 19 Uhr enden. Allein dieses Paket kostet rund 2,1 Millionen Euro pro Jahr. Es ist das erklärte Ziel der Regionalpolitiker, den 15-Minuten-Takt bis nach 20 Uhr auszudehnen, wenn die meisten Geschäfte schließen. Dafür braucht es aber neue Züge.

Die Regionalversammlung hat Regionaldirektorin Schelling am Mittwoch beauftragt, mit Hersteller Bombardier über den Kauf von zehn S-Bahnen zu verhandeln. Skepsis ist im Spiel, weil Bombardier die technischen Probleme der bereits produzierten 87 Züge noch nicht lösen konnte.