Die Arbeiten für 79 straßenstabilisierende Bohrpfähle haben begonnen. Foto: Gottfried Stoppel

Auf der abgerutschten Straßenstrecke zwischen Welzheim und Rudersberg haben jetzt die Hauptsanierungsarbeiten begonnen. Zum 1. Juli soll die Piste wieder befahrbar sein.

Welzheim - Es sind ziemlich beeindruckende runde Baustahlumrahmungen, die da entlang der gesperrten Landesstraße zwischen Klaffenbach und Laufenmühle liegen. Fast 20 Meter lang und 80 Zentimeter im Durchmesser sind die Skelette der Bohrpfähle die künftig der Piste zwischen Welzheim und Rudersberg im Untergrund wieder sicheren Halt geben sollen. Vor acht Monaten war diese an mehreren Stellen abgerutscht. Und nicht weniger beeindruckende Ausmaße hat da auf dem Sträßchen mitten im Welzheimer Wald natürlich der mit Kran und Ausleger ausgestattete Koloss – der Erdbohrer, der die notwendigen tiefen Löcher in den instabilen Untergrund treibt.

Fünf Rutschungsstellen nach Starkregen im vergangenen Juni

An jener Stelle haben jetzt die Hauptsanierungsarbeiten begonnen, an der offenbar die Wassermassen aus einem oberhalb der Straße gelegenen alten Steinbruchs während des Starkregens im Frühsommer des vergangenen Jahres für massive Unterspülungen sorgten – zusammen mit dem geologisch problematischen Grund unter der Straße. Fünf Rutschungen sind es insgesamt, die es zu beseitigen gilt. Ende Juni diesen Jahres – fast exakt ein Jahr nach dem verhängnisvollen Straßenrutsch – seien die Arbeiten voraussichtlich vollendet, heißt es seitens des Regierungspräsidiums, das dafür mit Kosten von 1,3 Millionen Euro kalkuliert. Eine weitere Million für die Neuasphaltierung des gesamten Straßenabschnitts zwischen Laufenmühle und Klaffenbach sei zusätzlich über reguläre Straßensanierungsmittel abgedeckt.

Zur Wiederherstellung und nachhaltigen Sicherung der Straße sei dabei an der Hangseite eine Absicherung mit tiefgegründeten Bohrpfählen unverzichtbar, hatte schon wenige Wochen nach der Rutschung vom vergangenen Sommer Benjamin Haufe angekündigt, der Sachgebietsleiter Straßenerhaltung im Stuttgarter Regierungspräsidium. Die insgesamt 79 Bohrpfähle werden jetzt – nachdem im Januar die starke Frostphase den Arbeitsbeginn unmöglich gemacht hatte, auf Höhe des Straßenbanketts in den Untergrund getrieben. Die einzelnen Pfähle unter dem Straßenrand werden dann durch einen stählernen Gurt zu einer Art Stützwand verbunden, die den Hang halten soll.

Problem: Fahrradfahrer auf der Straßenbaustelle

Ein Problem auf der Straßenbaustelle seien aktuell vor allem Fahrradfahrer, die die Straßensperrung ignorierten, berichtet vor Ort Jürgen Hoyer, der bei der Streckensanierung für die Bauaufsicht zuständig ist. Diese begäben sich in Lebensgefahr, wenn sie sich von hinten den Großmaschinen näherten. „Die Fahrer sehen die einfach nicht“, sagt er und verweist auf die unvermeidlichen toten Winkel im Rückspiegel, die Dimension der Baugeräte und die Notwendigkeit, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Im Übrigen sei eigentlich klar, dass die Straße während der Arbeiten für jeglichen Straßenverkehr gesperrt sei – auch für Fahrradfahrer.