Was im Stadtbezirk für Kinder und Jugendliche getan werden kann, darüber tauschen sich Haupt- und Ehrenamtliche beim runden Tisch aus. Foto: Leonie Hemminger

Zum ersten Mal haben sich Interessierte zum „Runden Tisch für Kinder und Jugend“ getroffen. Gemeinsam setzen sich die Teilnehmer für das Wohl der Kleinsten ein.

Weilimdorf - Das Wohl aller Kinder und Jugendlichen in Weilimdorf zu fördern, darum ging es den etwa 30 Teilnehmern, die sich am Mittwoch zum ersten „Runden Tisch für Kinder und Jugend“ im Bezirksamt versammelt haben. Die Idee dafür ging aus der Offensive „Chancen für alle Kinder“ hervor, welche Bezirksvorsteherin Ulrike Zich vergangenes Jahr ins Leben gerufen hatte. Um auch weiterhin an dem Thema dran zu bleiben, soll der runde Tisch künftig drei- bis viermal im Jahr einberufen werden.

„Unser Ziel ist es, Haupt- und Ehrenamtliche besser miteinander zu vernetzen“, erklärte Zich. Professionell arbeitende Betreuer und Pädagogen würden bereits eng zusammenarbeiten, Ehrenamtliche blieben dabei jedoch häufig außen vor, erklärte sie. Genau das soll sich mithilfe des runden Tisches ändern, zu dem freiwillig Engagierte explizit eingeladen sind. Außerdem werden Vertreter von Schulen, Kirchen, Vereinen, von den Jugendhäusern, der Mobilen Jugendarbeit und der Polizei dazu gebeten.

Die Zusammenarbeit stärken

Mit der neuen Runde sollen gleichzeitig die zahlreichen Versammlungen, zu denen sich die Verantwortlichen bislang regelmäßig getroffen haben – die Jugendhilfekonferenzen Giebel und Hausen sowie die Handlungsfeldkonferenzen Kinder und Jugend –, reduziert werden. „Die Inhalte der Sitzungen haben sich oft gedoppelt“, erklärte Martin Kapler, der Leiter der Kinder- und Jugendhäuser in Weilimdorf und Giebel. Die Sitzung der Regionalen Trägerkoordination (RTK), bei der sich alle Sprecher der anderen Gruppen treffen, wird künftig als letzter Punkt auf der Tagesordnung des runden Tisches stehen.

„Wir wollen uns über Projektideen austauschen und schauen, wer kann wo mitmachen“, erklärte Kapler das vorrangige Ziel. Auf diese Weise könne von den gegenseitigen Erfahrungen profitiert werden. „Dafür ist Gremienarbeit da“, sagte er.

Einen weiteren festen Tagesordnungspunkt bildet bei jedem Treffen ein Fachvortrag. Bei der Auftaktsitzung wurden Vorschläge gesammelt, welche Themen in Frage kommen. Demnach werden im Laufe der nächsten Sitzungen Experten eingeladen, die unter anderem über Kriminalprävention, Schulentwicklung, Lernmethoden oder das System von Familien- und Bonuscard berichten. Als erster Gast war Helmut Paß vom Stuttgarter Kinderschutz-Zentrum eingeladen worden. Er berichtete über die Arbeit der Beratungsstelle und ermutigte alle, sich an die Einrichtung zu wenden, wenn der Verdacht aufkommt, dass ein Kind vernachlässigt, körperlich oder seelisch misshandelt wird. „Es ist ein ganz schmaler Grat zwischen notwendiger und übertriebener Kontrolle“, räumte Paß ein. Doch es sei wichtig, wachsam zu sein. „Jugendschutz geht uns alle an, nicht nur das Jugendamt“, betonte auch Martin Kapler.